Die Sanierung des historischen Wasserwerks unter dem Flughafengelände Tempelhof ist in vollem Gange. Laut Entwicklungsstadt wurde das Wasserwerk 1938 errichtet und gilt als Meisterstück der Ingenieurskunst. Mit einer beeindruckenden Förderleistung von bis zu 600 Kubikmetern pro Stunde war es einst in der Lage, eine Stadt von der Größe Frankfurts (Oder) mit Wasser zu versorgen. Während der Berliner Blockade von 1948/49 spielte es eine zentrale Rolle in der Wasserversorgung West-Berlins.
Nachdem das Wasserwerk seit 2006 hauptsächlich für die Löschwasserversorgung genutzt wurde, umfasst die aktuelle Sanierung nicht nur die Restaurierung von zwei unterirdischen Reinwasserbehältern, sondern auch die Modernisierung der technischen Infrastruktur. Diese Reinwasserbehälter, die sieben Meter hoch sind und aus Stahlbeton bestehen, werden auf Beschädigungen überprüft und mit einer speziellen, trinkwassertauglichen Epoxidharzbeschichtung versehen. Damit wird der Schutz vor mechanischen und chemischen Einflüssen gewährleistet, was besonders wichtig für die Qualität des Trinkwassers ist.
Umfangreiche Maßnahmen zur Erneuerung
Die geplanten Maßnahmen zur Sanierung des Wasserwerks sind umfassend. Sie umfassen die Renovierung von drei Tiefbrunnen sowie die Sanierung der gesamten Löschwasserleitung unter der Vorfeldfläche, wie Berliner Zeitung berichtet. Hierbei sollen auch leistungsstarke Löschwasserpumpen renoviert werden. Die gesamte Sanierungsmaßnahme wird bis Herbst 2026 abgeschlossen sein und ist Teil eines größeren Plans zur Verbesserung der Wasserversorgung im Raum Berlin, das durch den Zusammenschluss mehrerer Stadtteile im Jahr 1920 bedingt war.
Die Sanierung erfolgt im Einklang mit den Anforderungen des Denkmalschutzes, was bedeutet, dass besonderer Wert auf die denkmalgerechte und klimagerechte Sanierung gelegt wird. Das Tempelhof Projekt GmbH koordiniert die Entwicklungen im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen des Landes Berlin.
Integration in die Stadtentwicklung
Auch die politische Debatte um die Finanzierung der Sanierung wird intensiv geführt. Der Einbeziehung privater Investoren wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, dabei werden mögliche Finanzierungsmodelle wie öffentlich-private Partnerschaften sowie langfristige Miet- oder Erbbaurechtsverträge diskutiert. Die mögliche Einbindung der Privatwirtschaft ist besonders relevant, vor allem in Bezug auf die Energieversorgung der Einrichtung.
Seit der Gründung der Stadtgemeinde Groß-Berlin, die am 1. Oktober 1920 in Kraft trat, hat die Wasserversorgung eine zentrale Rolle im städtischen Leben gespielt. Insgesamt mussten 21 Wasserwerke modernisiert und vernetzt werden, um eine leistungsfähige Versorgung des gesamten urbanen Gebiets zu gewährleisten, berichtet BWB. Die jetzige Sanierung des Wasserwerks unter dem Flughafen Tempelhof ist ein weiterer Schritt in der langen Geschichte der Berliner Wasserversorgung.