In Neukölln wachsen mehr als 30 Prozent aller Kinder in Haushalten mit SGB II-Bezug auf. Über 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Berlin gelten als armutsgefährdet. Um Kinder und Familien in Armutslagen gleiche Chancen auf Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe zu ermöglichen, setzt sich das Bezirksamt Neukölln gemeinsam mit dem Projekt „MitWirkung – Perspektiven für Familien“ für die Umsetzung der Berliner Strategie gegen Kinderarmut ein. Das Projektteam begleitet die Entwicklung von armutssensiblen und wirkungsvollen Diensten, Angeboten und Einrichtungen in den Bezirken. Bisher haben bereits acht Bezirke in Berlin eine Kooperationsvereinbarung zur Prozessbegleitung durch das Projektteam unterzeichnet, darunter nun auch Neukölln. Jugendstadträtin Sarah Nagel betont die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderarmut und freut sich über die verstärkte Zusammenarbeit mit MitWirkung. Seit Jahresbeginn werden im Kernteam des Bezirks die Maßnahmen zur Prävention von Kinder- und Familienarmut gebündelt und gemeinsam mit MitWirkung weiter gestärkt. Die Berliner Strategie gegen Kinder- und Familienarmut spielt hierbei eine entscheidende Rolle und ist Leitfaden für alle Aktivitäten zur Förderung von Teilhabe, Bildung, gesundem Aufwachsen und materieller Versorgung. Die Definition von Armut erfolgt derzeit nach zwei verschiedenen Berechnungen. Kinder gelten als armutsgefährdet, wenn sie in einem Haushalt leben, der weniger als 60 Prozent des Mittelwerts aller Einkommen zur Verfügung hat. Im Jahr 2021 lag die Armutsgefährdungsschwelle in Deutschland für verschiedene Haushaltstypen bei bestimmten monatlichen Einkommensgrenzen. Die Bemühungen des Bezirksamts Neukölln und des Projekts MitWirkung zeigen die Notwendigkeit struktureller Lösungen zur Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut. Durch eine enge Zusammenarbeit von Verwaltungen, Trägern und Einrichtungen soll ein Rahmen geschaffen werden, der gleiche Chancen für alle Kinder und Familien bietet. Dies ist ein wichtiger Beitrag für ein demokratisches Miteinander und sozialen Frieden in der Stadtgesellschaft.
Quelle: www.berlin.de
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