Berlin

Mister Spex: Schließung aller internationalen Filialen geplant

Die Berliner Optiker-Kette Mister Spex kündigte am Mittwoch die Schließung aller internationalen Filialen an, um nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr Personalkosten zu reduzieren und ihre finanziellen Ziele für 2024 und 2025 zu erreichen.

Internationale Expansion auf der Kippe: Mister Spex zieht sich zurück

Die Berliner Optikerkette Mister Spex, die als Pionier im Online-Optikgeschäft gilt, hat am Mittwoch angekündigt, alle internationalen Filialen zu schließen. Diese Entscheidung folgt auf ein enttäuschendes erstes Halbjahr, was den Bedarf an einer grundsätzlichen Effizienzsteigerung und einer Neuausrichtung auf dem deutschen Markt verdeutlicht.

Ursachen der Schließungen

Die Entscheidung zur Schließung wird von einer strategischen Neuausrichtung begleitet, die sowohl eine drastische Reduzierung der Personalkosten als auch die Implementierung eines umfassenden Restrukturierungsprogramms beinhaltet. Der Aufsichtsrat und der Vorstand haben beschlossen, in den Jahren 2024 und 2025 Maßnahmen umzusetzen, um die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu stabilisieren. Bisher sind keine konkreten Zahlen zu den betroffenen Geschäften veröffentlicht worden.

Blick auf die Märkte

Mister Spex betreibt aktuell 70 Filialen in Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz sowie über 300 Partneroptikern in einem flächendeckenden Netzwerk. In Berlin gibt es sechs eigene Geschäfte und zehn Partneroptikergeschäfte, die in enger Zusammenarbeit mit Mister Spex agieren. Diese Schließungen könnten nicht nur die Verfügbarkeit von Brillen und Sehhilfen in bestimmten Regionen einschränken, sondern auch grundlegende Veränderungen im Kundenservice bewirken.

Auswirkungen auf die Zukunft

Die Maßnahme zielt darauf ab, den operativen Gewinn zu steigern. Ein zentraler Punkt besteht darin, durch die Schließung die eigenen finanziellen Mittel zu konsolidieren. In diesem Zusammenhang hat Mister Spex seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024 auf 210 bis 230 Millionen Euro angehoben, was auf einen Hoffnungsschimmer hindeutet, dass die Umstrukturierung positives Wachstum generieren kann.

Der Trend im Einzelhandel

Die Schließung internationaler Filialen spiegelt einen größeren Trend im Einzelhandel wider, bei dem viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, sich in einem zunehmend digitalisierten Markt zu behaupten. Viele Konsumenten ziehen es vor, ihre Einkäufe online zu tätigen, was die Bedeutung einer starken Online-Präsenz für traditionelle Einzelhändler unterstreicht. Mister Spex, ursprünglich als reiner Online-Optiker gestartet, steht vor der Herausforderung, in dieser neuen Realität relevant zu bleiben. Die Entscheidung, internationale Standorte aufzugeben, könnte möglicherweise als Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens angesehen werden.

Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie Mister Spex auf diese Herausforderungen reagiert und ob die Maßnahmen tatsächlich die erhoffte Erholung des Geschäftsmodells bringen können.

- NAG

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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