Mieterbund fordert sofortige Maßnahmen gegen steigende Wuchermieten!
Mieterbund fordert stärkere Mietkontrollen in Berlin. Bundestag plant Verlängerung der Mietpreisbremse bis 2029.

Mieterbund fordert sofortige Maßnahmen gegen steigende Wuchermieten!
Der Streit um die Mieten in Berlin und der gesamten Bundesrepublik bleibt angespannt. Der Deutsche Mieterbund (DMB) hat sich kritisch mit dem Vorschlag von Reiner Braun, Geschäftsführer des Analyseinstituts Empirica Regio, auseinandergesetzt. Braun fordert eine schrittweise Abschaffung der Mietpreisbremse und der Kappungsgrenze, insbesondere bei Bestandsmieten, um Anreize zu schaffen, dass Mieter aus großen Wohnungen ausziehen. Diese Ansichten werden vom DMB vehement abgelehnt. DMB-Sprecherin Jutta Hartmann bezeichnet Brauns Ansatz als falsch und warnt vor einer Belohnung für Vermietende, die Mieten weiterhin erhöhen. Hartmann erkennt jedoch an, dass Brauns Kritik an der Ungleichheit der Mietpreise zwischen Neu- und Bestandsmietern berechtigt ist und fordert stattdessen strengere Kontrollen der zulässigen Mieten sowie eine konsequente Ahndung von Wuchermieten. Ein jüngster Fall in Berlin zeigt die Dringlichkeit: Eine Vermieterin wurde mit über 26.000 Euro bestraft, weil sie eine gesetzeswidrige Wuchermiete verlangte. Der Tagesspiegel berichtet von diesem Vorfall und beleuchtet die Problematik der Mietpreise in Berlin.
Die Mietpreisbremse, die als gesetzliches Instrument zur Eindämmung der Mietpreissteigerungen implementiert wurde, hat das Ziel, den Anstieg vieler Mieten in Deutschland zu bremsen. Die Mieten können in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt nur um höchstens 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Diese Regelung muss jedoch bis Ende 2025 überprüft werden. Besonders in Berlin droht die Mietpreisbremse im Mai 2025 auszulaufen, was erhebliche Auswirkungen auf die Mietpreise haben könnte. In einer aktuellen Initiative hat das FDP-geführte Bundesjustizministerium bereits einen Gesetzentwurf zur Verlängerung der Mietpreisbremse bis 2029 vorgelegt, wie der DGB berichtet.
Politische Rahmenbedingungen
Die politische Diskussion rund um die Mietpreisbremse ist im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP verankert. Hier wird die Notwendigkeit betont, die gesetzliche Grundlage bis 2029 zu verlängern. Während die Bundesregierung aktiv an der Schaffung des Gesetzes arbeitet, bleibt abzuwarten, ob diese Entscheidung im Rahmen eines potentiellen Ausschlusses der Ampelkoalition durchgesetzt werden kann. Der DMB hat eine klare Position: ohne eine schnelle Verlängerung der Mietpreisbremse drohen massive Anstiege bei den Wiedervermietungsmieten. Die Unterschiede zwischen den Mieten mit und ohne Mietpreisbremse sind bereits jetzt erheblich, insbesondere in Großstädten und Ballungsgebieten. Der Mieterbund schätzt eine Differenz von bis zu 46% in Städten wie Frankfurt.
Adäquate Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum sind ebenfalls Bestandteil der politischen Strategie. Bundeskanzler Merz hat bezahlbares Wohnen als eine der wichtigsten sozialen Fragen unserer Zeit betont. Die Bundesregierung plant daher parallel zur Verlängerung der Mietpreisbremse auch umfassende Strukturreformen zur Schaffung zusätzlichen Wohnraums. Die Mietpreisbremse, die nicht für nach dem 1. Oktober 2014 erstmalig genutzte und vermietete Wohnungen gilt, soll dabei so gestaltet werden, dass die Eigentümer nicht unverhältnismäßig belastet werden. Dies soll auch Anreize zum Neubau von Wohnungen schaffen.
Insgesamt bleibt das Spannungsfeld zwischen dem Bedürfnis nach bezahlbarem Wohnraum und den Interessen der Vermieter komplex. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die politischen Akteure auf die drängenden Fragen des Wohnungsmarktes reagieren werden und ob es gelingt, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen zu finden. Die Bundesregierung zeigt sich optimistisch, dass die notwendigen Schritte eingeleitet werden, um die Situation zu stabilisieren.