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Michael Tsokos über Rechtsmedizin, Politik und Zukunftsforschung

12 bis 15 verfaulte Leichen in Berliner Wohnungen: Die ungeschminkte Wahrheit von Deutschlands bekanntestem Rechtsmediziner

In einem Interview mit dem renommierten Rechtsmediziner Michael Tsokos sprach die Berliner Zeitung über seine lange Karriere und den kürzlichen Abschied von seiner Position an der Berliner Charité. Tsokos betonte, dass Rechtsmedizin und Pathologie zwei unterschiedliche Fachrichtungen seien, obwohl oft fälschlicherweise als gleich angesehen. Er erzählte von seinem ersten Kontakt mit einem Toten als Elfjähriger bei einer Schneekatastrophe, der seine Mutter als Ärztin reanimieren wollte, ein prägender Moment in seiner Jugend.

Tsokos reflektierte über seine Motivation, Rechtsmediziner zu werden, und betonte die Bedeutung der Wissensvermittlung in seinem Fachgebiet. Er bemängelte die zunehmende Politisierung der Charité und den Mangel an studentischer Ausbildung in der Rechtsmedizin. Trotzdem äußerte er seine Anerkennung für eine Universität in Ungarn, die ein intensiveres Dozenten-Studenten-Verhältnis pflegte.

Der Rechtsmediziner sprach auch über die Bedeutung der Haaranalyse in der forensischen Wissenschaft und die Weiterentwicklung von Methoden wie der virtuellen Autopsie mittels Computertomografie. Tsokos zeigte sich besorgt über die unzureichende Leichenschau in Deutschland, wodurch viele Tötungsdelikte unentdeckt bleiben. Er äußerte auch seine persönliche Sicht auf prominente Fälle wie den Tod von Whitney Houston und den Nirvana-Sänger Kurt Cobain.

Abschließend betonte Tsokos die Bedeutung der Rechtsmedizin in der Gesellschaft und die Notwendigkeit, das Tabu des Todes zu überwinden. Er sprach über seine Buchprojekte und die Fortsetzung seiner beliebten Reihe um eine Berliner Rechtsmedizinerin. Trotz seines Abschieds von einigen beruflichen Projekten plant Tsokos, weiterhin aktiv zu bleiben und sein Fachwissen zu vermitteln.

Siehe auch  Rechtsmedizin-Pionier Tsokos im Interview: Von Geheimnissen des Todes und seinem Karriereende

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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