Michael Tsokos ist ein renommierter deutscher Rechtsmediziner, bekannt für seine Bestseller, die Dokumentarfilme und seine Tätigkeit an der Berliner Charité seit 2007. Kürzlich verließ er diese Position, was er unter anderem mit der politischen Einflussnahme auf die Hochschulmedizin begründet. Tsokos betonte die Bedeutung der unabhängigen Lehre in der Medizin und erlebte eine Verschlechterung des Dozenten-Studenten-Verhältnisses. Dies führte dazu, dass er erwägt, in Ungarn zu lehren. In Bezug auf die Corona-Zeit kritisierte er unter anderem die mangelnden Obduktionen der Corona-Toten und die politische Steuerung, um die Zahlen zu erhöhen.
Im Laufe seiner Karriere hat Tsokos wichtige Fortschritte in der Rechtsmedizin erreicht, wie die Verwendung von Haaranalysen und die Virtual Autopsies, die heute ein Standardverfahren sind. Es gab Fälle wie den des Ritters Kahlbutz, der dank sekundärer Mumifizierung beeindruckend erhalten blieb. Darüber hinaus hat Tsokos über 50.000 Sektionen selbst durchgeführt und betont die Bedeutung der Ausbildung von Ärzten für eine effektive Leichenschau, die heute nicht ausreichend geschult sind.
Ein Schwerpunkt von Tsokos' Arbeit liegt auf der Untersuchung und Aufklärung von Kindesmisshandlungen, die oft auf stumpfe Gewaltanwendungen zurückzuführen sind. Er betont die Notwendigkeit einer verbesserten Wahrnehmung und Aufklärung solcher Fälle, unterstreicht jedoch den Mangel an finanziellen Anreizen und Ausbildung in diesem Bereich. Trotz der harten Realitäten, denen er in seinem Beruf begegnet, bleibt Tsokos professionell und versucht, die medizinische Denkweise zu vermitteln, ohne sich dabei auf Voyeurismus einzulassen. Er sieht in der Öffentlichkeit die Möglichkeit, Verständnis für die Arbeit der Rechtsmedizin zu schaffen und die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Im Hinblick auf Todesfälle und Ermittlungen betonte Tsokos die mangelnde Aufklärung von Tötungsdelikten in Deutschland und die Schwierigkeiten bei der Untersuchung bekannter Fälle wie der von Whitney Houston und Kurt Cobain. Er äußerte Zweifel an den offiziellen Untersuchungen und betonte die Bedeutung einer sorgfältigen Tatortarbeit und Ermittlung. Tsokos plant, weiterhin Bücher zu veröffentlichen und seine erfolgreiche Serie mit einer weiblichen Hauptfigur fortzusetzen, um den weiblichen Leserkreis anzusprechen.