Der renommierte Rechtsmediziner Michael Tsokos, bekannt für seine zahlreichen Bestseller, Dokumentarfilme und Follower in den sozialen Medien, hat nach 16 Jahren die Leitung der Rechtsmedizin an der Berliner Charité aufgegeben. In einem Interview äußerte er Kritik an der Entwicklung der Charité zur politischen Institution und bemängelte das Dozent-Studenten-Verhältnis, das unter anderem während der Corona-Zeit gelitten habe. Tsokos betonte die Notwendigkeit einer gründlichen studentischen Ausbildung in der Rechtsmedizin, die an der Charité zuletzt vernachlässigt wurde.
Des Weiteren äußerte Tsokos seine Sicht auf die Auswahlkriterien für das Medizinstudium und betonte, dass die Schulnote allein nicht über die Eignung eines angehenden Mediziners aussage. Auch zum Thema der Leichenschauen durch Hausärzte äußerte sich Tsokos kritisch, da diese oft ungenügend seien und viele Tötungsdelikte übersehen würden. Er forderte eine bessere Ausbildung und Vergütung für Ärzte, die Leichenschauen durchführen.
Zudem widmete sich Tsokos der Analyse von spannenden Fällen während seiner beruflichen Laufbahn, wie beispielsweise der manchmal rätselhaften Todesursachen von Prominenten wie Whitney Houston oder Kurt Cobain. Er äußerte seine Überzeugung, dass Whitney Houston ermordet wurde und kritisierte die mangelhafte Tatortarbeit der Polizei in einigen Fällen. Tsokos betonte auch die Bedeutung der Rechtsmedizin in der Aufklärung von Verbrechen und Unfällen und zeigte sich offen für die Vermittlung seiner Fachkenntnisse und Erfahrungen an die Öffentlichkeit, um das Verständnis für diese wichtige Disziplin zu fördern.