Ein Gericht in New York hat den ehemaligen Finanzchef des Geschäftsimperiums von Donald Trump zu fünf Monaten Haft verurteilt. Der 76-jährige Allen Weisselberg wurde des Meineids schuldig befunden, nachdem er während des Betrugsprozesses gegen den Ex-US-Präsidenten vor Gericht gelogen hatte. Bereits im März hatte Weisselberg in zwei Fällen des Meineids schuld bekannt. Die Strafe für sein Schuldeingeständnis belief sich auf fünf Monate Gefängnis, obwohl für Meineid bis zu sieben Jahre Haft möglich gewesen wären.
Weisselberg war von 2005 bis 2021 hauptverantwortlich für die Finanzen von Trumps Unternehmen. Zuvor saß er bereits wegen Beihilfe zum Steuerbetrug im Gefängnis. Das jüngste Verfahren gegen Weisselberg bezog sich auf den Vorwurf, dass Trump die Vermögenswerte des Familien-Immobilienimperiums über Jahre hinweg künstlich aufgebläht habe, um bessere Kredit- und Versicherungskonditionen zu erhalten.
In einem Zivilprozess wurde Trump wegen Geschäftsbetrugs zu einer Strafzahlung von über 350 Millionen Dollar verurteilt, die er an die Staatskasse zahlen musste. Er legte Berufung ein, die eine vorläufige Zahlung von 175 Millionen Dollar erforderte. Weisselberg machte belastende Aussagen gegen Trumps Unternehmen, brachte jedoch den ehemaligen Präsidenten nicht persönlich mit Verbrechen in Verbindung.
Abgesehen von diesem Fall laufen gegen Trump noch weitere Strafverfahren, darunter zwei wegen mutmaßlicher Versuche, seine Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen 2020 rückgängig zu machen. Ein weiteres Verfahren bezieht sich auf die Lagerung geheimer Regierungsdokumente in Trumps Privatanwesen in Florida. In einem bevorstehenden Prozess in New York wird Trump wegen der Vertuschung einer Schweigegeldzahlung angeklagt, was als erster Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten in der Geschichte des Landes gilt.
