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Lichtkunst in Rummelsburg: Bauder eröffnet spektakuläre Halle „Transformator“

Christopher Bauder, ein innovativer Lichtkünstler, feierte die Eröffnung seiner Kunsthalle „Transformator“ in Rummelsburg, Lichtenberg, die er auf 15 Jahre für einen „Künstlerspezialpreis“ vom Energieversorgungsunternehmen BEW gemietet hat. Die ehemalige Halle, die zuvor für die Verarbeitung von Braunkohle genutzt wurde, öffnete an einem Frühlingsnachmittag für die Öffentlichkeit ihre Türen. Mit insgesamt 65 Mitarbeitern betreibt Bauder verschiedene Unternehmen, darunter Whitevoid und Kinetic Lights, und hat sich durch seine unkonventionellen Ansätze im Kunstbetrieb einen Namen gemacht.

Bauder präsentiert in seinem „Museum“ in der Halle ausschließlich eigene Werke, für die ein Eintrittspreis von 16 Euro erhoben wird. In den letzten dreieinhalb Jahren besuchten über 700.000 zahlende Besucher seine Ausstellungen in Lichtenberg. Obwohl Bauder im Kunstbetrieb weitgehend unbekannt ist, verfolgt er ein Konzept, das Kunst für alle zugänglich macht, ohne sich auf den traditionellen Kunstmarkt zu stützen und betont, dass Kunst einen Preis haben sollte.

Kunst und Technologie vereint

Nach seinem Umzug 1997 vom Bodensee nach Berlin absolvierte Bauder ein Kunststudium an der UdK. Bereits früh realisierte er bedeutende Projekte bei Techno-Festivals und zeigte 2014 seine Arbeit „Lichtgrenze“ zum 25. Jubiläum des Mauerfalls in Berlin. Aktuell läuft in der Halle das beeindruckende Projekt „Skalar“, welches er in Zusammenarbeit mit dem Techno-Musiker Kangding Ray entwickelt hat. „Skalar“ wurde 2018 im Kraftwerk Berlin uraufgeführt und tourte durch sieben Städte, darunter Amsterdam und Mexiko-Stadt.

„Skalar“ ist ein audiovisuelles Kunstwerk, das die komplexe Beziehung zwischen Licht und Klang untersucht. Es kombiniert schwebende Spiegel, synchronisiertes Licht und ein mehrdimensionales Soundsystem, um die menschliche Wahrnehmung herauszufordern. Bauder zeigt mit „Skalar“ seine Faszination für Licht und dessen transformative Wirkung. Licht wird in diesem Projekt in architektonische Skulpturen verarbeitet, die persönliche Assoziationen anregen.

Emotionen und Wahrnehmung im Fokus

Das Konzept von „Skalar“ basiert auf Robert Plutchiks Theorie der acht Primäremotionen, die von Wut über Angst bis hin zu Freude reicht. Die dynamische Lichtstruktur, die 45 Meter Länge, 20 Meter Breite und 10 Meter Höhe misst, erschafft unendliche gestalterische Ausdrucksformen und eröffnete den Besuchern ein synästhetisches Klangerlebnis, unterstützt durch das kinematische Sounddesign und die rhythmischen Kompositionen von Kangding Ray.

Bauder kritisiert den aktuellen Begriff „Immersion“, der oft mit schwacher Kunstproduktion verbunden sei, und strebt stattdessen danach, das Publikum durch seine Werke zu fesseln und zum Nachdenken anzuregen. Insgesamt spiegelt die Licht- und Musikshow in der Halle nicht nur die Kreativität von Bauder wider, sondern auch seine Überzeugung, dass Kunst lebendig und für jeden zugänglich sein sollte.

Für Kunstliebhaber und jene, die sich für die Schnittstelle von Kunst und Technik interessieren, bietet die Kunsthalle „Transformator“ eine faszinierende Anlaufstelle, die sowohl visuell als auch auditiv beeindruckt. Während die Besucher durch das Spiel von Licht und Klang geleitet werden, lädt Bauder sie ein, auf eine emotionale Reise zu gehen, die lange im Gedächtnis bleibt.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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