Das geplante Containerdorf für 260 Flüchtlinge auf einem brachliegenden Unigelände in Berlin-Dahlem sorgt für kontroverse Meinungen im vornehmen Kiez. Die Freie Universität (FU) zeigt Widerstand gegen das Vorhaben, da sie das Gelände für den Bau eines Gebäudes für Lehre und Forschung vorgesehen hat. Der Präsident der FU, Günter Ziegler, äußerte Unmut über die fehlende Einbindung der Hochschulleitung in die Entscheidung und betonte, dass die geplante Nutzung der Fläche die eigenen Baupläne behindern würde.
Die FU hat in der Vergangenheit bereits Hilfe bei der Unterbringung von Geflüchteten geleistet, jedoch darauf hingewiesen, dass das betreffende Grundstück ab 2023 für eigene Baumaßnahmen benötigt wird. Die Universität schlägt vor, leerstehende Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in der Nähe als Alternative zu nutzen. Der Senat plant insgesamt 16 weitere Containerdörfer, um dem Mangel an Wohnraum für Flüchtlinge entgegenzuwirken.
Die Entscheidung, Flüchtlingsunterkünfte auf verschiedenen Standorten in Berlin zu errichten, stößt auf gemischte Reaktionen. Die Konzentration neuer Standorte in den Ostbezirken verstärkt das Ungleichgewicht bei der Verteilung von geflüchteten Menschen in der Stadt. Ein geplantes Containerdorf in Steglitz-Zehlendorf auf dem Unigelände löst Unzufriedenheit und Protest aus, während in anderen Stadtteilen ähnliche Widerstände zu beobachten sind. Kritiker weisen auf die vermeintliche Diskrepanz zwischen dem Image der FU als weltoffene Institution und ihrem Widerstand gegen die Flüchtlingsunterkünfte hin, was zu heftigen Diskussionen in sozialen Medien führt.