In Berlin-Dahlem brodelt es, da der Senat plant, auf einem brachliegenden Unigelände ein Containerdorf für 260 Flüchtlinge zu errichten. Dies stößt auf Widerstand, insbesondere an der Freien Universität, da diese dort eigentlich ein Gebäude für Lehre und Forschung bauen möchte. Die Uni fühlt sich übergangen, da die Hochschulleitung nicht in die Senatspläne eingebunden war und erst aus der Zeitung davon erfuhr.
Die FU Berlin hat in der Vergangenheit bereits geflüchtete Menschen unterstützt und temporäre Notunterkünfte bereitgestellt. Sie betont jedoch, dass das brachliegende Grundstück dringend für eigene Baumaßnahmen benötigt wird. Die Uni schlägt vor, leerstehende Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zu nutzen, die sich nur wenige hundert Meter vom aktuellen Standort befinden.
Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen beim Senat, Broemme, betont, dass bis zur Errichtung eines neuen Uni-Gebäudes Flüchtlinge auf dem Grundstück untergebracht werden könnten. Er weist darauf hin, dass der Senat zusätzlich 16 Containerdörfer beschlossen hat, da es auch weiterhin einen Mangel an Wohnraum für Flüchtlinge gibt und die bisherigen Unterbringungen in ehemaligen Flughäfen nicht dauerhaft sein sollen.
Trotz Spott im Netz über den Widerstand der FU gegen die Flüchtlingsunterkunft, betont die Uni ihre grundsätzliche Bereitschaft, geflüchtete Menschen zu unterstützen, aber unter Berücksichtigung ihrer eigenen Baupläne. Der Konflikt zwischen dem Bedarf an Flüchtlingsunterkünften und den Raumansprüchen von Bildungseinrichtungen ist ein zentrales Thema, das die Debatte um Flüchtlingsintegration in urbanen Gebieten prägt.