Klimawandel: Brandenburgs Gewässer vor dem Kollaps!
Berlin und Brandenburg sehen sich 2025 den Herausforderungen des Klimawandels und der Wasserqualität gegenüber. Dringender Handlungsbedarf!

Klimawandel: Brandenburgs Gewässer vor dem Kollaps!
Die Gewässer in und um Berlin sowie Brandenburg stehen vor immer größeren Herausforderungen. Der Klimawandel, steigende Schadstoffeinträge und die Übernutzung führen dazu, dass viele Flüsse und Seen in einem schlechteren Zustand sind, als es die Vorgaben der Europäischen Union vorsehen. Dies berichtet unter anderem rbb24.
Laut aktuellen Daten sind bis 2027 Sanktionen zu befürchten, da die geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität nicht fristgerecht umgesetzt werden können. Besonders die Spree und die Havel werden als „unbefriedigend“ eingestuft. An keiner Messstelle beider Flüsse wurden nach EU-Wasserrahmenrichtlinie gute Öko-Ergebnisse festgestellt. 8 von 56 Messstellen zeigen sogar „Rot“, was Note 5 entspricht.
Schadstoffbelastungen und ihre Ursachen
Die Hauptverursacher der Wasserverunreinigungen sind die Landwirtschaft – vor allem durch Düngemittel – und industrielle Einträge. Die Phosphatbelastung in Havel und Spree hat sich in den vergangenen Jahren kaum verbessert, was alarmierend ist, da die ökologischen Gesamtsituationen beider Flüsse durchweg unbefriedigend sind. Durchschnittlich erreicht die Spree die Note 4+ und die Havel 4–. Die Wasserstände in beiden Flüssen sind um fast 50 Prozent gesunken, was die Herausforderungen zusätzlich verstärkt.
Ein weiteres Problem sind steigende Nährstoffkonzentrationen und Wassertemperaturen, während die Fließgeschwindigkeit abnimmt. Das Mischwasserkanalsystem belastet zusätzlich die Innenstadt-Spree, besonders nach Starkregenereignissen. Trotz dieser negativen Entwicklungen gibt es jedoch auch einige positive Nachrichten: Renaturierungsprojekte an der Unteren Havel zeigen erste Verbesserungen, und in bestimmten Bereichen gibt es bereits freie Fließstrecken.
Die Situation in Europa
Doch die Probleme in Berlin und Brandenburg sind nicht isoliert. Auch auf europäischer Ebene sieht es nicht viel besser aus. Das Europäische Parlament hat festgestellt, dass im Jahr 2021 nur 37 Prozent der Oberflächengewässer der EU einen guten ökologischen Zustand erreichten. Ursachen für diese Misere sind unter anderem chemische Verunreinigungen aus der Industrie, landwirtschaftliche Rückstände sowie neuartige Schadstoffe wie Mikroplastik.
Die schlechte Wasserqualität wirkt sich nicht nur negativ auf die Umwelt, sondern auch auf die Gesundheit der Bevölkerung aus. Die Erstellung und Durchsetzung strengerer EU-Vorschriften ist daher dringend notwendig, um den gefährlichen Chemikalien in Konsumgütern schrittweise entgegenzuwirken. Insbesondere müssen die Grenzwerte für Schadstoffe im Trinkwasser an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst werden.
Forderungen und Handlungsbedarf
Die Herausforderungen sind enorm, und es besteht ein hoher Handlungsbedarf. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass deutschlandweit nur 9 Prozent der Gewässer als ökologisch intakt gelten, was unter dem EU-Durchschnitt liegt. Dies ist alarmierend, wenn man bedenkt, dass die Landwirtschaft in Deutschland stark zur Zielverfehlung bei der Wasserqualität beiträgt. Sie ist verantwortlich für hohe Wasserverbräuche und einen signifikanten Schadstoffeintrag.
Um die Situation zu verbessern, sind Maßnahmen erforderlich, die sowohl den Wasserverbrauch reduzieren als auch die Einträge von Schad- und Nährstoffen minimieren. Eine naturnahe Wasserbewirtschaftung und mehr Raum für Bäche und Flüsse könnten entscheidend sein, um Lebensräume zu schaffen und Hochwasserereignisse besser zu bewältigen.
Die anstehende Frist von 2027, bis zu der Verbesserungen wahrgenommen werden müssen, stellt eine dringende Aufforderung dar, dass sowohl lokale als auch europäische Entscheidungsträger dringend handeln müssen, um die Gewässer in Berlin, Brandenburg und in ganz Europa zu schützen und zu revitalisieren.