Klettern im Geheimnis: Der Bunker Koralle zwischen Lanke und Lobetal

Klettern im Geheimnis: Der Bunker Koralle zwischen Lanke und Lobetal
Bernauer Heide, Deutschland - Im Barnim, zwischen Lanke und Lobetal, befindet sich der Bunker „Koralle“, ein beliebter Treffpunkt für Sportkletterer. Dieser Bunker hat eine bewegte Geschichte, die tief in die Zeit der DDR und den Zweiten Weltkrieg zurückreicht. Der Bunker, der während der DDR-Zeit gesprengt wurde, beherbergt heute zwei Ruinen: den sogenannten „Spaltenbunker“ und den „Kletterbunker“. Der Bunker diente ursprünglich als militärischer Stützpunkt der Kriegsmarine und wurde 1943 als Führungsstelle der Marine in Betrieb genommen. Die Sprengung durch die Sowjetunion erfolgte provisorisch und trug zur guten Erhaltung der unterirdischen Bunkeranlage bei, die heute jedoch gesperrt ist, wie rbb24 berichtet.
Der Kletterer Thomas Meier entdeckte den „Spaltenbunker“ in den 1990er Jahren und nutzte ihn für sein Training. In der heutigen Zeit engagieren sich viele Kletterer am Bunker und übernehmen eigeninitiativ Routenbau und Sanierungsmaßnahmen. Auch Müllbeseitigung gehört zu ihren Aufgaben, da der Zugang zur unterirdischen Anlage mittlerweile nicht mehr möglich ist. Einige Kletterrouten wurden für den Sport angepaßt, und es entstehen ständig neue Routen, die in den Kletterführer Berlin-Brandenburg aufgenommen werden. In den 1980er Jahren hatten Kletterer bereits rudimentäre Sicherungssysteme im Einsatz, wobei die berühmte Drei-Punkt-Regel angewandt wurde, um Stürze zu vermeiden. Glücklicherweise sind keine fatalen Stürze dokumentiert.
Die geschichtliche Dimension des Geländes
Das Gebiet rund um den Bunker war einst Teil der Hoffnungsthaler Anstalten. Auf 50 Hektar wurde ursprünglich eine „Nachrichtenschule“ geplant, doch stattdessen entstand das „Lager Koralle“, welches über 50 Räume auf zwei Etagen verfügte und Platz für bis zu 750 Menschen bot. Dieses Lager war zwischen 1943 und 1945 das Führungszentrum des Oberkommandos der Kriegsmarine. Die Ruinen dieser Anlage sind bis heute sichtbar, und nach dem Zweiten Weltkrieg erlitten sie mehrfach Zerstörungen durch sowjetische Truppen, wie barnim-entdecken darstellt.
Bei einem Spaziergang durch die Wälder entdeckt man weitere Bunker, darunter einen kleinen, der als „Spörgelhof“ bekannt ist. Diese Gemeinschaftsanlage betreibt seit 2014 solidarische Landwirtschaft und bringt einen natürlichen Kontrast zum militärischen Erbe des Geländes. Der Weg zum Spörgelhof führt durch einen Wald, in dem zahlreiche Bunker entdeckt wurden, darunter Überreste von Partys mit leeren Bierflaschen und Geschirr. Man findet auch verlassene Bunker mit einer Vielzahl an Geschichten und Geheimnissen, die die Geschichte stark differenzieren.
Erhaltene Bunkeranlagen in Deutschland
Die Bunkeranlage in Barnim ist nur eine von vielen, die in Deutschland aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs erhalten geblieben sind. Laut National Geographic gibt es mehrere solcher Anlagen, die im Laufe der Jahrzehnte verfallen sind, während einige auch besichtigt werden können. Die historische Relevanz dieser Bunkeranlagen zeigt sich in ihrer Anziehungskraft auf Geschichtsinteressierte und Abenteurer gleichermaßen.
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Ort | Bernauer Heide, Deutschland |
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