Kleinstadtkongress in Wittenberge: Zukunftschancen für unsere Städte!

Kleinstadtkongress in Wittenberge: Vertreter diskutieren Zukunftsstrategien, Zuzug und Entwicklung von Kleinstädten.
Kleinstadtkongress in Wittenberge: Vertreter diskutieren Zukunftsstrategien, Zuzug und Entwicklung von Kleinstädten. (Symbolbild/MB)

Kleinstadtkongress in Wittenberge: Zukunftschancen für unsere Städte!

Wittenberge, Deutschland - Der Kleinstadtkongress in Wittenberge, der am Mittwoch beginnt, bringt Vertreter aus verschiedenen Kleinstädten zusammen, um über Zukunftsstrategien zu diskutieren. Bürgermeister Oliver Herrmann sieht die Veranstaltung als eine bedeutende Chance für die Entwicklung dieser Städte. Herrmann, der seit 2008 im Amt ist und im März 2024 für eine weitere Amtszeit gewählt wurde, betont, dass der Kongress darauf abzielt, Lösungen zu präsentieren und nicht nur Probleme zu diskutieren. Wittenberge hat in den letzten Jahren eine positive Entwicklung durchlebt und zeigt stabile Einwohnerzahlen, was auf einen gelungenen Wandel hindeutet.

Ein zentraler Bestandteil der Stadtentwicklung in Wittenberge ist die Sanierung des Bahnhofs, um die Anbindung an wichtige Städte wie Hamburg und Berlin zu verbessern. Zudem hat die Stadt ein Kultur- und Veranstaltungszentrum geschaffen, das auf lokale Initiativen zurückgeht. Herrmann hebt hervor, dass kleinere Verwaltungen wie die in Wittenberge von Vorteilen wie kürzeren Entscheidungswegen und persönlichen Bekanntschaften profitieren. Dennoch sieht er in den Metropolen eine doppelte Herausforderung: Sie seien zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um von den Erfahrungen und dem Wissen der Kleinstädte zu lernen.

Trends in der Kleinstadtentwicklung

Die Diskussion über Kleinstädte hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Kontext des Zuzugs in die sogenannten Speckgürtel von Großstädten. Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit dem Titel „Potenziale von Kleinstädten in peripheren Lagen“ unterstreicht die Attraktivität von Kleinstädten als Wohnstandorte. Diese Städte spielen eine entscheidende Rolle, um gleichwertige Lebensverhältnisse zu sichern und bieten nicht nur Nahversorgung, sondern auch Standortvorteile für Gewerbe.

Die Studie skizziert mehrere Kernthemen der Stadtentwicklung, darunter:

  • Wohnen: Die Schaffung von urbaner Lebendigkeit und Treffpunkten zur Gewinnung junger Familien wird als entscheidend erachtet.
  • Mobilität: Die Anbindung an Nachbarorte, beispielsweise durch Bahnverbindungen und Carsharing, ist von großer Bedeutung.
  • Wirtschaftliche Entwicklung: Ein Fokus auf Dienstleistungen, Innovationszentren und den Einzelhandel soll die lokale Wirtschaft stärken.
  • Bildungszentren: Die Stärkung der Verbindung zu Bildungseinrichtungen ist wichtig, um Jugendliche und Fachkräfte zu binden.

Die Umsetzung dieser Ideen wird als entscheidend für die Schaffung lebendiger Innenstädte hervorgehoben, die sowohl Arbeit als auch Freizeit verbinden. Ein Beispiel aus der Studie ist der „Uwe-Seeler-Campus“ in Malente, der durch attraktive Freizeitmöglichkeiten und gute Verkehrsanbindungen zunehmend Studierende anzieht.

Die Rolle der Kleinstädte

Das Engagement des Bundes für Kleinstädte wird ebenfalls in dem Bericht thematisiert, der verschiedene Strategien zur Stadtentwicklung hervorhebt. Kleinstädte sind nicht nur Ankerpunkte der regionalen Daseinsvorsorge, sie tragen auch erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen und peripheren Regionen bei. Daher sind gemeinsame Initiativen und ein aktiver Austausch zwischen den Städten von großer Bedeutung, um die Herausforderungen zu bewältigen und die Potenziale der Kleinstädte weiter auszuschöpfen.

Der Kleinstadtkongress in Wittenberge könnte somit ein entscheidender Schritt in dieser Richtung sein, während die Vertreter der Kleinstädte Wege suchen, um ihre Gemeinden zukunftssicher zu gestalten.

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OrtWittenberge, Deutschland
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