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Immobilienunternehmer Christoph Gröner: Berliner Bauen unmöglich?

Verändertes Baugeschäft: Christoph Gröner über die Gründe für den Baustopp in Berlin

Der bekannte Bauherr Christoph Gröner hat seinen Geschäftssitz in Berlin, aber hat seit zwei Jahren keine Bauprojekte in der Hauptstadt realisiert. Gröner spendete 2020 beachtliche 820.000 Euro an die Berliner CDU und bezeichnet sich als überzeugter Sozialdemokrat. Er betonte, dass die steigenden Grundstückspreise und nicht die Baukosten das Wohnen unbezahlbar machen. Die Lücke zwischen Grundstücks- und Baukosten sei das Problem.

Ein Beispiel ist München, wo die reinen Baukosten 3000 bis 4000 Euro pro Quadratmeter betragen, während die Grundstückspreise bei 6000 bis 8000 Euro liegen. In Berlin seien die Grundstückspreise in wenigen Jahren um das Zehnfache gestiegen. Gröner betonte, dass die knappen Grundstücke den Spekulanten überlassen wurden.

Als Reaktion auf die explodierenden Grundstückspreise hat Gröner sein Unternehmen in den letzten zwei Jahren stark zurückgefahren. Bereits 2021 wurde der Neubau in Berlin eingestellt, da sich die Projekte nicht mehr rentierten. Gröner wies darauf hin, dass die Kaufkraft in Berlin nicht mehr ausreiche, um die steigenden Mietpreise zu decken.

Gröner stellte fest, dass die Kaufkraft in Berlin im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland sehr gering sei. Er betonte, dass selbst in Prag die Kaufkraft 1,5 Mal so hoch sei wie in Berlin, was auf eine langjährige verfehlte Wirtschaftspolitik zurückzuführen sei. Berlinern sei es oft unmöglich, sich eine Wohnung zu leisten, was Gröner bedauert.

Der Bauherr betonte die Notwendigkeit, schneller Baurecht zu schaffen, um den Wohnungsmangel zu bekämpfen. Er schlug vor, Autobahnen zu überdecken, um Platz für neue Wohnungen zu schaffen. Gröner kritisierte die Politik für ihre mangelnde Bereitschaft, bei der Schaffung von Wohnraum mitzuwirken. Er betonte die Dringlichkeit, ideologische Diskussionen zu vermeiden und einen konkreten Masterplan zum Wohnungsbau zu entwickeln, um den Wohnungsmangel in Berlin zu bekämpfen und soziale Unruhen zu vermeiden.

Siehe auch  Franz-Bobzien-Preis: Förderung von Demokratie und historisch-politischer Bildung in Berlin und Brandenburg

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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