Hertha BSC vor Mitglieder-Versammlung: Finanz-Krise und große Fragen!

Hertha BSC vor Mitglieder-Versammlung: Finanz-Krise und große Fragen!

Messe Berlin, 14057 Berlin, Deutschland - Hertha BSC lädt seine Mitglieder zur anstehenden Mitgliederversammlung am Sonntag ein, die um 11 Uhr in Halle 22B der Messe Berlin beginnt. Diese Veranstaltung findet eine Woche nach dem Saisonabschluss in der 2. Bundesliga statt, bei dem die Mannschaft nicht über ein 1:1 gegen Hannover 96 hinauskam. Im Fokus stehen eine Vielzahl von brisanten Themen, nicht zuletzt der Rückblick auf eine enttäuschende Saison, in der der Aufstieg als Ziel ausgegeben war. Die Befürchtung eines möglichen Abstiegs in die 3. Liga wirft Schatten auf die Versammlung, gerade nach der Entlassung von Trainer Cristian Fiél und dem Rücktritt von Andreas „Zecke“ Neuendorf als Direktor Akademie und Lizenzspielerbereich.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die finanziellen Herausforderungen, bestehend aus unzufriedenstellenden Ergebnissen und der noch nicht gesicherten Lizenz für die 2. Bundesliga. Fragen zur Rolle des US-Unternehmens 777 Partners, das 78,8% der Anteile an Hertha BSC besitzt, stehen weiterhin im Raum. Die Rückzahlung der Nordic-Bond-Anleihe steht aus, was die Dringlichkeit eines konkreten Konzepts zur Verbesserung der Lage unterstreicht. Diese Themen sind für die Mitglieder von zentraler Bedeutung und werden sicher ausführlich diskutiert, zumal Sportdirektor Benjamin Weber zur Verantwortung für Personal- und Kaderentscheidungen gezogen werden wird.

Finanzielle Situation und Perspektiven

Trotz der aktuellen Herausforderungen blickt Hertha BSC auf eine positive Entwicklung hin zu einem betrieblichen Ergebnis (EBITDA) zum Ende der Saison 2023/24. Laut herthabsc.com zeigen die Budget- und Kostenkontrollen Wirkung, was sich in einer gesunkenen Kostenentwicklung widerspiegelt. Thomas E. Herrich, der nun ehemalige Geschäftsführer, hatte Fortschritte bei der Haushaltsanierung herausgestellt. Zudem hat 777 Partners mit einem Eigenkapitalinvestment von 75 Millionen Euro den Kurs stabilisieren können.

Hertha BSC verzeichnete auch einen Rekordzuwachs an Mitgliedern sowie einen Anstieg des Merchandising-Umsatzes. Dies wird ergänzt durch den Umstand, dass eigene Talente aus der Fußball-Akademie in die Lizenzmannschaft integriert wurden, was dem so genannten „Berliner Weg“ folgt, der in der Saison 2022/23 initiiert wurde.

Der „Berliner Weg“ und Mitgliedererwartungen

Der „Berliner Weg“, gefördert durch das Präsidium von Kay Bernstein, legt den Schwerpunkt auf die nachhaltige Ausbildung von Talenten. In der laufenden Bundesliga-Saison spielten bereits 11 Spieler aus der Hertha BSC Fußball-Akademie, was zur positiven Entwicklung des Vereins beiträgt. Der Club hat die Kostenstruktur seit der Rückrunde 2022/23 um über 70 Millionen Euro reduziert und die zinstragenden Verbindlichkeiten um 25 Millionen Euro zurückgeführt. Nach Jahren mit negativen Betriebsergebnissen schaut die Vereinsführung optimistisch in die Zukunft, berichtet sportplatzwelt.de.

Mit über 27 Millionen Mitgliedern in mehr als 90.000 Vereinen in Deutschland sind die Entwicklungen im Bereich Vereinsmanagement und Sportverwaltung auch für Hertha von zentraler Bedeutung. Diese Aspekte werden während der Mitgliederversammlung diskutiert, weshalb die Mitglieder auch hier konkrete Lösungen und Antworten erwarten dürfen.

Angesichts der vielen offenen Fragen und der ungewissen Zukunft steht Hertha BSC vor einer entscheidenden Phase. Die Mitglieder sind aufgerufen, ihre Meinungen und Fragen einzubringen und sich aktiv an der Gestaltung der nächsten Schritte zu beteiligen, um den Verein nachhaltig zu stabilisieren und auf eine erfolgreiche Zukunft auszurichten.