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Große Pläne in Berlin? Christoph Gröner im Interview

Die rätselhafte Abstinenz eines Bauunternehmers: Warum Christoph Gröner in Berlin keine neuen Bauprojekte startet

Christoph Gröner, einer der führenden Bauherren in Deutschland, hat seinen geschäftlichen Hauptsitz in Berlin, baut jedoch seit zwei Jahren nichts Neues in der Hauptstadt. Der Unternehmer war 2020 bekannt für seine großzügige Spende von 820.000 Euro an die Berliner CDU. Trotz dieser Unterstützung erklärte er sich später auf einem Zukunftsforum als überzeugter Sozialdemokrat, was Fragen aufwirft. Gröner betonte, dass die explodierenden Grundstückspreise in Berlin das Bauen von bezahlbarem Wohnraum zunehmend unrentabel machen. Er machte deutlich, dass die Herausforderung nicht primär in den Baukosten liegt, sondern vielmehr in den astronomischen Grundstückspreisen.

Die Preisentwicklung in Berlin verdeutlichte Gröner anhand von Zahlen: Von 700 Euro pro Quadratmeter für Grundstücke im Jahr 2010 auf fast das Zehnfache 15 Jahre später. Diese Kostenexplosion macht die Schaffung von kostengünstigem Wohnraum äußerst schwierig. Gröner betonte die Tatsache, dass die Knappheit an Grundstücken Spekulanten begünstigt, die die Preise in die Höhe treiben. Dies führt dazu, dass Bauträger wie er selbst mit relativ geringen Margen arbeiten und dennoch als Hauptverantwortliche für hohe Immobilienpreise dastehen.

Der Rückzug von Gröners Unternehmen aus dem Berliner Markt in den letzten beiden Jahren erfolgte aufgrund der exorbitanten Steigerung der Grundstückspreise. Er veranschaulichte, dass die Kaufkraft der Berliner nicht ausreicht, um die geforderten Mieten zu decken und gleichzeitig die hohen Grundstückskosten zu tragen. Infolgedessen entschied er, in anderen Städten wie Köln, Leipzig und Karlsruhe weiterhin aktiv zu sein, wo die Kaufkraft im Verhältnis zu Berlin höher liegt.

Gröner betonte die dringende Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Baupolitik und kritisierte ideologische Auseinandersetzungen, die den Wohnungsbau behindern. Er schlug pragmatische Maßnahmen vor, wie die Überdeckung von Autobahnen für den Wohnungsbau. Außerdem appellierte er an die Politik, die ideologischen Diskussionen beiseitezulassen und sich auf einen Masterplan für den Wohnungsbau zu einigen, um dem akuten Wohnungsmangel in Berlin effektiv entgegenzuwirken und politischer Extremismus aufgrund sozialer Ungerechtigkeiten zu verhindern.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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