Am Sonntagnachmittag und -abend kam es in Berlin erneut zu schweren Auseinandersetzungen bei Amateurfußballspielen, die die Polizei in Lichtenberg und Friedrichshain auf den Plan rief. Laut Tagesspiegel wurden bei diesen Vorfällen mehrere Personen verletzt.
In Lichtenberg griff ein Trainer nach dem Spiel mehrere Spieler der gegnerischen Mannschaft an. Dies führte dazu, dass sich die beiden Teams zusammenschlossen und es auf dem Spielfeld zu einer Schlägerei kam. In der Folge erlitten mehrere Personen Platzwunden und Prellungen, während ein Spieler sogar einen Kreislaufzusammenbruch erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Insgesamt waren an diesem Vorfall 29 Personen beteiligt.
Bereitstellung von Hilfe und Einsetzen der Polizei
Zu einem weiteren Vorfall kam es in Friedrichshain auf dem Kurt-Ritter-Sportplatz, als die Auseinandersetzung zwischen Spielern und Zuschauern gegen 19 Uhr eskalierte. Hierbei setzte ein Beteiligter Pfefferspray ein, was zu mehreren Verletzungen führte. Die Betroffenen lehnten jedoch die medizinische Behandlung ab, bis auf einen 35-Jährigen, der mit einer Kopfverletzung vor Ort behandelt wurde, sowie einen 18-Jährigen, der mit Schmerzen im Rumpfbereich ambulant behandelt werden musste.
Die Polizei hat in beiden Fällen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch und besonders schweren Landfriedensbruch eingeleitet. Auch in einer anderen Situation in der Berliner Kreisliga B wurde ein Fußballspiel aufgrund schwerer Ausschreitungen abgebrochen. Die Auseinandersetzung begann mit einer verbalen Diskussion über eine Entscheidung des Schiedsrichters und eskalierte schnell in körperliche Angriffe.
Rückblick und Maßnahmen gegen Gewalt im Fußball
Laut T-Online rückten die Polizei und die Sicherheitskräfte ein, nachdem die Beteiligten sich bereits in die Kabinen zurückgezogen hatten. Drei Spieler meldeten Verletzungen und klagten über Schmerzen. Die Situation wirft ein Schlaglicht auf die anhaltenden Probleme der Gewalt im Amateurfußball, die seit Jahren ein wiederkehrendes Thema sind.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat in den letzten Jahren versucht, mit verschiedenen Initiativen dem Problem entgegenzuwirken. Eine Maßnahme ist die Einführung von „Beruhigungspausen“, um die Situation auf dem Platz zu deeskalieren und dem Risiko von Spielabbrüchen zu verringern. Der DFB ermittelt seit der Saison 2014/2015 jährlich die Lage des Amateurfußballs in Deutschland hinsichtlich Gewalt und Diskriminierung. Laut DFB hat in der Saison 2023/2024 die Gesamtzahl der Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle um 6,3 Prozent gesenkt, trotz steigender Spielanzahl.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Gewalt im Amateurfußball eine komplexe Herausforderung bleibt, die kontinuierliche Aufmerksamkeit und Strategien zur Lösung erfordert.