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Freie Universität Berlin wehrt sich: Kein Containerdorf auf Unigelände

Krise der Solidarität? Kontroverse um Flüchtlingsunterkünfte auf Unigelände in Berlin-Dahlem

Das Unigelände an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem steht im Mittelpunkt kontroverser Diskussionen. Der Senat plant den Bau eines Containerdorfs für 260 Flüchtlinge auf diesem brachliegenden Grundstück, was jedoch auf Widerstand stößt. Die Freie Universität (FU) reagiert empört auf diese Pläne, da sie dort eigentlich ein Gebäude für Lehre und Forschung errichten möchte. Präsident Günter Ziegler beklagt, dass die Hochschulleitung nicht in die Entscheidung eingebunden wurde und sich übergangen fühlt. Die Uni war bisher zwar bereit, geflüchtete Menschen zu unterstützen, wies jedoch darauf hin, dass die Fläche ab 2023 für eigene Bauprojekte benötigt wird.

Die FU schlägt alternativ vor, leerstehende Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben am Standort Thielallee 92 für Flüchtlingsunterkünfte zu nutzen. Derzeit stehen diese seit einiger Zeit ungenutzt, obwohl sie bereits bis 2017 für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt wurden. Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen beim Senat, Broemme, erkundet jede städtische Freifläche für mögliche Unterkünfte und betont die Möglichkeit, sowohl die Interessen der FU als auch die Bedürfnisse der Flüchtlinge zu berücksichtigen.

Ende März beschloss der Senat den Bau von 16 zusätzlichen Containerdörfern in Berlin, um dem akuten Mangel an Wohnraum für Flüchtlinge entgegenzuwirken. Obwohl der Regierende Bürgermeister Wegner betonte, dass die 16 Standorte nicht ausreichen und weitere benötigt werden, stößt die Planung von neuen Standorten auf Widerstand in einigen Bezirken. Die Häufung der Containerdörfer in den Ostbezirken verstärkt das Ungleichgewicht der Verteilung von Flüchtlingen in der Stadt.

Die Kritik an der FU aufgrund des Widerstands gegen das Containerdorf auf dem Unigelände in Steglitz-Zehlendorf wird auch in den sozialen Medien geäußert. Einige Nutzer werfen der Uni vor, ihre weltoffene und tolerante Fassade zu verlieren, wenn es um die Unterbringung von Flüchtlingen geht. Trotz der kontroversen Diskussionen ist es entscheidend, die Bedürfnisse der Flüchtlinge angemessen zu berücksichtigen, ohne dabei die Interessen der Universität zu vernachlässigen.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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