Frauen*beirat Tempelhof-Schöneberg kämpft gegen Kürzungen und für Gleichheit

Frauen*beirat Tempelhof-Schöneberg kämpft gegen Kürzungen und für Gleichheit
Berlin, Deutschland - Am 2. Juni 2025 richtet der Frauen*beirat Tempelhof-Schöneberg eindringliche Forderungen an das Bezirksamt, um die finanziellen Mittel für Frauen- und Gleichstellungsprojekte zu sichern. In einer aktuellen Pressemitteilung betont der Beirat besonders die Notwendigkeit von flexiblen Kinderbetreuungsangeboten, die als zentral für die Erwerbstätigkeit von Alleinerziehenden und zur Armutsprävention angesehen werden. Der Beirat fordert, dass die finanziellen Mittel für das interkulturelle Frauenzentrum S.U.S.I. nicht gekürzt werden, da dieses Zentrum Frauen*, insbesondere Migrantinnen und geflüchteten Frauen, grundlegende Unterstützung bietet. S.U.S.I. zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Dienstleistungen aus, die psychologische, soziale und rechtliche Beratung sowie Bildungs- und Kulturveranstaltungen umfassen.
Der Frauen*beirat unterstreicht, dass die Finanzierung der bestehenden Angebotsstruktur von S.U.S.I. auf dem aktuellen Niveau bleiben muss, um die Wirksamkeit der Maßnahmen nicht zu gefährden. Der Beirat appelliert an das Bezirksamt, die bereits 2022 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung zur Förderung der gesellschaftlichen Gleichstellung und beruflichen Chancengleichheit von Frauen* zu unterstützen. Eine Kürzung der Mittel würde die Umsetzung wichtiger Schritte zur Stärkung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen* und Alleinerziehenden gefährden.
Die Rolle der Frauenbeiräte
Erst kürzlich fand das erste Videotreffen des neu gegründeten Frauenbeirates mit Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler statt. Der Frauenbeirat wurde aus über 20 Bewerbungen ausgewählt und wird sich alle zwei Monate treffen, um gleichstellungspolitische Themen zu diskutieren. Bei der ersten Videokonferenz waren auch die Gleichstellungsbeauftragte und der Vorstand des Frauenbeirates von Mitte anwesend.
Die Mitglieder des Beirates bringen unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven mit, darunter zum Beispiel:
- Emily Chmiel (30), Politik- und Verwaltungswissenschaftlerin.
- Vera Grandke (75), Sozialarbeiterin, die sich für Frauen in Altersarmut engagiert.
- Kirsten Heininger (52), Wirtschaftskorrespondentin, die sich für Geschlechtergerechtigkeit im Bildungsbereich einsetzt.
- Lotte Langer (27), die feministische Perspektiven in der Stadtentwicklung fördern möchte.
- Anke Zeitschel (45), die sich für die Bildung von Frauen mit Migrationshintergrund einsetzt.
Für weitere Informationen können interessierte Bürgerinnen und Bürger Kontakt zur Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Julia Selge aufnehmen.
Gleichstellung in der EU
Im weiteren Kontext der Gleichstellung der Geschlechter hat die Europäische Kommission einen Fahrplan für Frauenrechte präsentiert. Dieser Fahrplan zielt darauf ab, die Agenda für die Gleichstellung der Geschlechter voranzubringen und eine langfristige Vision für den Ausbau von Frauenrechten zu etablieren. Die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betont die Notwendigkeit der Lohngleichheit und der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Dem Fahrplan zufolge sind wesentliche Ziele die Schaffung eines Lebens ohne geschlechtsspezifische Gewalt und die gleichmäßige Verteilung von Betreuungsaufgaben zwischen den Geschlechtern.
In Anbetracht der hohen Armutsquote von 45 % unter Alleinerziehenden in Berlin, die 2020 festgestellt wurde, können die Maßnahmen des Frauen*beirates als bedeutend angesehen werden. Die Zusammenarbeit zwischen lokalem und europäischem Niveau spielt eine entscheidende Rolle für die Fortschritte in der Gleichstellung, wie der Bericht über die Gleichstellung der Geschlechter 2025 aufzeigt, in dem langsame und uneinheitliche Fortschritte der Mitgliedstaaten thematisiert werden.
Insgesamt ist die Forderung nach finanzieller Unterstützung und die Stärkung des Frauenbeirates ein entscheidender Schritt zu mehr Gleichheit und Chancengleichheit, nicht nur auf Bezirks- sondern auch auf europäischer Ebene.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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