Finanzamt Reinickendorf: Ein architektonisches Denkmal unter Schutz!

Das Finanzamt Reinickendorf in Berlin unter Denkmalschutz – Architektonische Merkmale von Rainer G. Rümmler gewürdigt.
Das Finanzamt Reinickendorf in Berlin unter Denkmalschutz – Architektonische Merkmale von Rainer G. Rümmler gewürdigt. (Symbolbild/MB)

Finanzamt Reinickendorf: Ein architektonisches Denkmal unter Schutz!

Eichenborndamm 208, 13437 Berlin, Deutschland - Das Landesdenkmalamt Berlin hat das Finanzamt Reinickendorf unter Denkmalschutz gestellt. Das Gebäude, entworfen von dem einflussreichen Architekten Rainer G. Rümmler, befindet sich am Eichenborndamm 208 in Berlin-Wittenau. Der Bau wurde zwischen 1971 und 1976 errichtet und ist Teil eines umfassenden Plans für ein Verwaltungszentrum in Reinickendorf aus den 1960er Jahren.

Rümmler, der damalige Leiter der Entwurfsabteilung bei der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen, ist bekannt für seine außergewöhnlichen Gestaltungen, nicht nur im Bereich städtischer Verwaltungsgebäude, sondern auch in der U-Bahn-Architektur. Das Finanzamt besticht durch seine farbenfrohe Gestaltung und ein markantes Keramikrelief am Treppenturm, das von Künstlerin Susanne Riée geschaffen wurde. Dr. Christoph Rauhut, der Landeskonservator, hebt die architektonischen Merkmale und die Gestaltung der 70er Jahre hervor.

Rümmlers Einfluss auf die Berliner Architektur

Rainer G. Rümmler war ein maßgeblicher Architekt in Berlin, der in den 1950er Jahren seine Karriere begann und das Design neuer U-Bahnstationen ab den 1960er Jahren prägte. Seine U-Bahnhöfe, wie der U-Bahnhof Paulsternstraße oder der U-Bahnhof Rathaus Steglitz, zeichnen sich durch auffällige Designs und künstlerische Elemente aus. Er stellte eine Abkehr von den schlichten Designs seines Vorgängers Alfred Grenander dar und erreichte schließlich die Position des Leitenden Baudirektors des Senats.

Insgesamt entwarf Rümmler 58 U-Bahnhöfe in Berlin, wobei sich seine Arbeiten durch eine starke Farb- und Formensprache auszeichnen. Seine Entwürfe sind oft von Denkmalschutz geprägt, was die Bedeutung seiner Architektur in der Stadtgeschichte unterstreicht. Die Berliner U-Bahn ist bekannt für ihre Vielfältigkeit, wobei jeder der 173 U-Bahnhöfe ein individuelles Design aufweist, das teilweise auf Rümmlers Prinzipien eines Dialogs mit den Fahrgästen und einer tiefen künstlerischen Gestaltung basiert.

Denkmalschutz für ein modernes Erbe

Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, hebt die Bedeutung des Denkmalschutzes für jüngere Bauwerke hervor. Das Finanzamt Reinickendorf steht nun unter der Obhut der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, die für die Pflege denkmalgeschützter Gebäude zuständig ist. Dr. Matthias Hardinghaus, Geschäftsführer der BIM, betont, wie wichtig es ist, auch neuere Architekturen in die Denkmalliste aufzunehmen, um ein vielfältiges Bild der Architekturgeschichte Berlins zu bewahren.

Die Anerkennung des Finanzamtes Reinickendorf als Denkmal zeigt, dass auch die Architektur der 1970er Jahre einen wertvollen Platz in der Berliner Stadtgeschichte hat. Es bleibt zu hoffen, dass durch solche Entscheidungen das Erbe herausragender architektonischer Leistungen geschützt wird, während gleichzeitig der öffentliche Diskurs über die Erneuerung und den Erhalt von historischen Bauwerken vorangetrieben wird.

Für weitere Informationen steht Nicole Hildebrandt im Landesdenkmalamt unter der Telefonnummer (030) 90259-3670 oder per E-Mail unter nicole.hildebrandt@lda.berlin.de zur Verfügung.

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OrtEichenborndamm 208, 13437 Berlin, Deutschland
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