Eine Million neue Bäume für Berlin: Grüne kämpfen gegen Hitze!

Eine Million neue Bäume für Berlin: Grüne kämpfen gegen Hitze!
Berlin, Deutschland - Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus haben ambitionierte Pläne zur Aufforstung der Hauptstadt. In einem aktuellen Positionspapier, das auf einer Klausurtagung in Nauen verabschiedet werden soll, fordern sie die Pflanzung von einer Million neuer Bäume in der Stadt. Dies geschieht vor dem Hintergrund alarmierender Entwicklungen: Der derzeitige schwarz-rote Senat fällt jährlich Tausende von Bäumen, ohne diese adäquat zu ersetzen. Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch warnt, dass Berlin in 80 Jahren möglicherweise keine Bäume mehr haben könnte, wenn keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden.
Neben der Dringlichkeit, das Klima zu schützen, hebt Jarasch hervor, dass insbesondere vulnerable Gruppen – wie Kinder, ältere Menschen und sozial benachteiligte Personen – unter extremer Hitze leiden. Bäume leisten nicht nur einen Beitrag zur Kühlung der Stadt, sie stellen auch wichtige Einnahmen zur Daseinsvorsorge dar und sind essenziell für den Schutz vor Überschwemmungen. Die Grünen setzen darauf, alle geeigneten Flächen in Berlin zu nutzen, um so genannte Mini-Wälder zu etablieren. Privatpersonen sollen dazu ermutigt werden, Flächen für dieses Vorhaben freiwillig zur Verfügung zu stellen.
Die Rolle der Bäume in der Stadt
Überhitzte Stadtteile, darunter die City West, der Alexanderplatz und Nord-Neukölln, könnten durch die gezielte Pflanzung von Bäumen abgekühlt werden. Studien zeigen, dass versiegelte Flächen sich um bis zu 15 Grad stärker aufheizen als Straßen, die von Bäumen gesäumt sind. Gemäß dem Umweltbundesamt sind zusätzlich Bäume mit großen Kronen von Vorteil, da sie die Temperatur im städtischen Raum signifikant senken. In einer Untersuchung, die mehrere europäische Städte analysiert hat, wurden auch Maßnahmen wie Dachbegrünungen und Schattenspender empfohlen, um eine Minderung der physiologisch äquivalenten Temperatur (PET) um 10 Kelvin und mehr zu erreichen.
Die positiven Effekte der Stadtbegrünung sind vielfältig. Dazu gehören nicht nur die Kühlung von Wohnräumen, sondern auch die Verbesserung der Luftqualität durch Schadstofffilterung und Sauerstoffproduktion. Bäume fungieren somit als das natürliche Gegenmittel gegen den urbanen Hitzeinseleffekt, der durch Bodenversiegelung und hohe Gebäudedichten begünstigt wird.
Klimawandel und Stadtgestaltung
Stadtbegrünung gewinnt vor dem Hintergrund des Klimawandels und steigender Temperaturen immer mehr an Bedeutung. Sie hilft, Hitzeinseln zu reduzieren und bietet Naturräume für Mensch und Tier. Außerdem verbessern Grünflächen die Lebensqualität in urbanen Gebieten durch Lärmreduktion und die Bindung von Feinstaub. Bäume und andere Pflanzen tragen zur Artenvielfalt bei und schaffen wichtige Lebensräume. Ein gut geplanter urbaner Raum erfordert die Integration schattenspendender Bäume sowie geeigneter Pflanzen und Wasserversorgungssysteme, um den Erfolg langfristig zu sichern.
International erfolgreiche Stadtbegrünungsprojekte, wie der Bosco Verticale in Mailand oder die HafenCity in Hamburg, bieten wertvolle Inspiration für Berlin. Diese Projekte zeigen, wie durchdachte Planung und die Integration von Grünflächen in die städtische Infrastruktur nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Wohlbefinden der Anwohner dienen können. Ein Schritt in die richtige Richtung ist die Ermutigung der Bürger zur Pflege und Akzeptanz der Grünanlagen, was schließlich zu einer höheren Lebensqualität in der Hauptstadt führt.
Die Grünen stehen vor der Herausforderung, diese ambitionierten Pläne gegen die aktuelle Politik durchzusetzen. Doch angesichts der überwältigenden Vorteile, die eine umfangreiche Baumpflanzaktion für das Stadtklima und die Gesundheit der Bürger mit sich bringen könnte, sind ihre Bemühungen unabdingbar.
Für weitere Informationen zu den Auswirkungen von Bäumen in der Stadt und den benötigten Maßnahmen zur Verbesserung des städtischen Klimas besuchen Sie rbb24, das Umweltbundesamt und klima-wissen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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