Ein dramatischer Clan-Krieg in Berlin-Kreuzberg nimmt erneut tödliche Dimensionen an. Am 27. November wurde der 31-jährige Issa Al-A. in der Gneisenaustraße erschossen, als er und sein Bruder in einen Streit mit zwei bisher unbekannten Männern gerieten. Der Vorfall ereignete sich am Dienstagmorgen und könnte das Resultat eines seit Jahren wütenden Konflikts zwischen rivalisierenden Clans sein. Die Schützen sind auf der Flucht, und die Polizei hat bislang keine Festnahmen vorgenommen. Laut Berichten von Berlin Live sind Racheakte gegen Clan-Mitglieder vielerorts zu befürchten, da diese Gewaltspirale anscheinend immer weiter eskaliert.
Rache und Vergeltung: Ein Teufelskreis
Issa Al-A. war nicht das erste Opfer dieser brutalen Familienfehde. Bereits 2020 war sein Bruder Khaled Al-A. das Ziel eines Mordanschlags, überlebt jedoch schwer verletzt. Der Hintergrund dieser Auseinandersetzungen sind oft banale Konflikte und Beleidigungen, die durch blutige Racheaktionen beantwortet werden, wie BZ Berlin berichtet. In der Vergangenheit kam es bereits zu massiven Angriffen auf Familienangehörige, bei denen Autos beschädigt und Wohnungen angegriffen wurden. Dies zeigt, wie tief die Wunden der Clan-Konflikte in der Gesellschaft verankert sind und dass sie sich offenbar auch durch polizeiliche Interventionen nicht verhindern lassen.
Der Rapper Capital Bra, der offenbar eine Beziehung zu dem Getöteten hatte, äußerte sich in den sozialen Medien und postete mit den Worten „Allah Yerhamak“ (Möge Gott dir gnädig sein). Die genauen Umstände der Verbindung zwischen dem Musiker und Issa Al-A. sind jedoch unklar. Die Familie lädt zur Trauerfeier, die am Donnerstag und Freitag in Neukölln stattfinden wird, und hofft, dass diese schreckliche Tragödie nicht noch mehr Gewalt nach sich zieht.
