Latife Arab, eine ehemalige Angehörige eines arabischen Clans und Bestseller-Autorin, zieht mit ihrem Buch „Ein Leben zählt nichts – Leben als Frau im arabischen Clan“ die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich. Dieses Werk, das im März 2024 veröffentlicht wurde, thematisiert nicht nur ihren Ausstieg aus einer gewalttätigen Großfamilie, sondern auch die damit verbundenen schweren sozialen Missstände.
Am 11. September 2024 wurde Arab in Berlin Opfer eines brutalen Übergriffs, bei dem sie von Clan-Mitgliedern zusammengeschlagen und mit Benzin übergossen wurde. Die Staatsanwaltschaft hat jedoch die Ermittlungen zu diesem Vorfall eingestellt, da der Tatvorwurf nicht abschließend geklärt werden konnte. Laut [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-der-clan-ausstieg-der-latife-arab-eine-geschichte-und-viele-ungereimtheiten-100.html) mangelte es an hinreichendem Tatverdacht, was auch die Verwunderung von Arabs Rechtsbeistand Thomas Ganz hervorrief. Er betonte, dass im Milieu der Clankriminalität oft eine „Mauer des Schweigens“ herrscht.
Ermittlungen und Rückschläge
Die Ermittlungen umfassten Befragungen, forensische Gutachten und Durchsuchungen. Dennoch konnten keine Tatverdächtigen identifiziert werden. Arab selbst äußerte in einem Interview, dass sie sich nach dem Übergriff unsicher fühle und kritisierte die Polizei scharf für deren Vorgehen. Ihre angestrebte Unterstützung durch die Sicherheitsorgane scheint ihr aktuell nicht ausreichend gegeben zu sein.
Der Übergriff fand in der Nähe des S-Bahnhofs Wuhletal statt, was den teils öffentlichen Charakter der Attacke unterstreicht. Zahlreiche Aussagen von Arab, darunter auch ihre vermeintlichen familiären Verbindungen zu zwei bekannten Clan-Chefs, konnten nicht verifiziert werden. Diese Unklarheiten trugen dazu bei, dass RTL seine Berichterstattung über Arab vorübergehend zurückzog.
Verlag und Öffentlichkeit
Trotz der Kontroversen hält Latife Arab an den Inhalten ihres Buches fest, das kriminelle Aktivitäten wie Drogenhandel und Menschenhandel thematisiert. Dennoch hat der Heyne-Verlag die Auslieferung von Arabs Buch gestoppt, was auf bestehende Zweifel an ihrer Herkunft und die Möglichkeit von Fälschungen zurückzuführen ist. Der Verlag äußerte Bedenken hinsichtlich der Authentizität der Angaben in ihrem Buch, was zu einem massiven Rückschlag in Arabs Bestrebungen führte, auf die Missstände innerhalb solcher Familien aufmerksam zu machen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Latife Arabs Kampf um Anerkennung und Sicherheit in der Gesellschaft durch ihre Erfahrungen und die Reaktionen der Öffentlichkeit begleitet wird. [Spiegel](https://www.spiegel.de/panorama/latife-arab-clan-aussteigerin-in-berlin-angegriffen-und-schwer-verletzt-a-53a08ae9-6e7c-427b-8219-443bd8140be4) und [Welt](https://www.welt.de/vermischtes/article255942176/Clankriminalitaet-Berliner-Staatsanwaltschaft-stellt-Ermittlungen-zu-mutmasslichem-Angriff-auf-Autorin-Latife-Arab-ein.html) berichten übereinstimmend, dass die komplexe Situation rund um ihr Buch und den Übergriff nicht nur persönliche Dimensionen hat, sondern auch gesellschaftliche und juristische Herausforderungen aufwirft. Damit bleibt Latife Arab eine zentrale Figur in der Diskussion über Clankriminalität und deren Auswirkungen auf Frauen.