Ein tragischer Vorfall erschüttert Brandenburg: Eine 88-jährige Rentnerin, Waltraud Runge, war stundenlang in einem Krankentransporter gefangen, weil der Fahrer alkoholisiert am Steuer eingeschlafen war. Wie die B.Z. berichtete, begann das Drama am 29. November, als Waltraud nach einem Sturz ins Krankenhaus gebracht wurde. Nach ihrem Verlassen der Immanuel Klinik Rüdersdorf nahm sie ein Fahrer eines privaten Fahrdienstes mit, der jedoch nur 100 Meter später das Fahrzeug am Straßenrand parkte und einschlief. Diese unachtsame Entscheidung führte dazu, dass die Rentnerin in der eisigen Kälte stundenlang hilflos im Transporter lag.
Zeugen informierten die Polizei gegen 2:40 Uhr, als ihnen der stillstehende Transporter auffiel. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Fahrer einen Atemalkoholwert von 2,43 Promille hatte. Die Rentnerin war zu diesem Zeitpunkt bereits über sechs Stunden in dem Fahrzeug eingesperrt. Aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation, insbesondere nach einem kürzlichen Schlaganfall, war Waltraud nicht in der Lage, selbst Hilfe zu leisten. Ihre Enkelin, Pamela Runge, äußerte gegenüber rbb24: „Nach der Befreiung war meine Oma total traumatisiert und konnte nicht zur Beerdigung meines Opas gehen, die bereits am Morgen stattgefunden hatte.“ Diese verpasste Zeremonie ist eine herzzerreißende Folge des Vorfalls.
Folgen und Ermittlungen
Nach der dramatischen Rettung wurde Waltraud zurück in die Klinik gebracht, bevor sie erneut in ihr Pflegeheim transportiert wurde. Ihr Zustand war kritisch, sie hatte stark gefroren und war emotional sehr aufgewühlt. Der verantwortliche Fahrer wurde sofort entlassen, und die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Trunkenheit im Straßenverkehr aufgenommen. Der Geschäftsführer des Fahrdienstes erklärte, dass die Geschehnisse für alle Beteiligten schockierend seien und bat die Familie um Entschuldigung. Er versicherte zudem, dass der Vorfall intern aufgearbeitet werde, um solche Situationen in der Zukunft zu verhindern.
