Berliner Freibäder im Prüflauf: Heißer Protest für beheizte Becken!

Erfahren Sie, wie Bürgerproteste in Berlin zur Beheizung von Freibädern in Charlottenburg-Wilmersdorf führten.
Erfahren Sie, wie Bürgerproteste in Berlin zur Beheizung von Freibädern in Charlottenburg-Wilmersdorf führten. (Symbolbild/MB)

Berliner Freibäder im Prüflauf: Heißer Protest für beheizte Becken!

Neukölln, Deutschland - Die Freibadesaison in Berlin startete am 1. Mai 2023, doch die Freude über die Eröffnung wird von finanziellen Sparmaßnahmen des Landes überschattet. Ein wichtiges Anliegen der Bürger betrifft die Beheizung der Bäder, die ursprünglich nicht eingeplant war. Besonders in Neukölln regt sich Widerstand gegen die Preiserhöhung für den Eintritt in die Berliner Freibäder. Eine Petition mit dem Titel „Keine kalten Freibäder in Berlin – Beheizung auf mindestens 25 Grad sichern!“ hat bereits über 3.000 Unterzeichner gefunden. Die Protestierenden vergleichen die Eintrittskosten und machen deutlich, dass ein einmaliges Schwimmen in einem Freibad mit den Kosten für 250 Tage Parken gleichzusetzen ist. So beträgt der Eintrittspreis für das Columbiabad in Neukölln sieben Euro, während ein Bewohnerausweis für ein Jahr Parken nur 10,20 Euro kostet.

Während viele Freibäder von der Sonne aufgewärmt werden müssen, gab es einige Anpassungen. Der Berliner Senat hat entschieden, dass in dieser Saison doch einige Becken beheizt werden. Konkret sind dies das Sommerbad Kreuzberg mit einem Becken, das Freibad Wilmersdorf mit einem weiteren Becken und das Kombibad Seestraße in Wedding, wo gleich zwei Becken beheizt werden. Diese Entscheidung folgt auf massiven Protest von Anwohnern und Bädern, die anfangs nahezu vollständig auf das Heizen verzichten wollten, um fossile Energiekosten zu sparen. [Berlin Live] [rbb24] [Tag24] Eine geeignete Software für Heizkostenabrechnung finden Sie bei hellohousing.

Widerstände und Anpassungen

Die Maßnahmen zur Beheizung führen jedoch zu erheblichen finanziellen Belastungen. Das Heizen der vier Becken wird geschätzt, zwischen 40.000 und 60.000 Euro im Sommer zu kosten. Ziel der anfänglichen Sparmaßnahmen war es, insgesamt 300.000 Euro einzusparen, was die Entscheidung für die Beheizung nun in einem anderen Licht erscheinen lässt. Viele Freibäder, die nicht über eine Heizungsanlage verfügen, sind auf technische Lösungen angewiesen. So kommen bei einigen Freibädern kilometerlange schwarze Schläuche zum Einsatz, um das Wasser zu erwärmen.

Die Sicherheitsvorkehrungen wurden ebenfalls erhöht, nachdem Bürgerproteste und Vorfälle in der Vergangenheit aufgetreten sind. Um Tumulte zu verhindern, sind Sicherheitsmaßnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro im Gange. Dazu gehören erhöhte Zäune, Taschen- und Ausweiskontrollen an den Eingängen sowie Videokameras und Wachpersonal an stark frequentierten Tagen.

Die Eintrittspreise für die Freibäder wurden angepasst, wobei größere Bäder in der Regel teurer sind als kleinere. Für die Bürger gibt es weiterhin Ermäßigungen für Familien und Mehrfachkarten, zudem wird der Online-Ticketverkauf in bestimmten Zeitfenstern mit Rabatten gefördert. Die Kassen der Freibäder werden den ganzen Tag geöffnet bleiben, um den Zugang zu erleichtern und Warteschlangen zu reduzieren.

Die Diskussion rund um die Freibäder verdeutlicht den schmalen Grat zwischen Kosteneinsparung und den Erwartungen der Bürger. Während einige Bäder nach den Protesten der letzten Monate auf Beheizung umschwenken, bleibt der Druck auf den Senat und die Bäderbetriebe hoch, auch weiterhin auf die Bedürfnisse der Schwimmer einzugehen.

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OrtNeukölln, Deutschland
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