Charlottenburg-Wilmersdorf: Pionierprojekt für Biodiversität und Klimaschutz!
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf veröffentlicht Biodiversitätsbericht zur naturnahen Pflege von Grünflächen und Klimaschutz.

Charlottenburg-Wilmersdorf: Pionierprojekt für Biodiversität und Klimaschutz!
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat einen umfassenden Biodiversitätsbericht zur naturnahen Pflege von Grünflächen veröffentlicht. Die Broschüre informiert darüber, wie Lebensräume für Pflanzen und Tiere geschaffen werden können und beschreibt gleichzeitig die Vorbereitungen des Bezirks auf die Folgen des Klimawandels. Rund 130 Mitarbeitende im Fachbereich Grünflächen betreuen effektiv die Parks, Straßenbäume, Spielplätze und Friedhöfe.
Neue Ansätze in der Pflege werden durch angepasste Mähkonzepte umgesetzt. Diese sehen selteneres Mähen auf bestimmten Flächen vor, um Lebensräume für Insekten und Kleintiere zu schaffen. Zudem werden heimische Wildstauden aus eigener Produktion gepflanzt. Charlottenburg-Wilmersdorf ist somit die erste Kommune in Deutschland, die Wildstauden selbst heranzieht und in größerem Umfang verwendet.
Nachhaltige Bodenverbesserung
Im Volkspark Jungfernheide wurde Biokohle auf einer Wiese eingesetzt, was die Bodenqualität verbessert und die Wasserretention steigert. Diese Maßnahmen sind nicht nur für den lokalen Klimaschutz von Bedeutung, sondern tragen auch zur Ressourcenschonung bei. Das Bezirksamt hat für seine Bemühungen mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter die Goldstufe des Labels „StadtGrün naturnah“ und den Titel „Klimaschutzpartner des Jahres 2025“ der IHK Berlin.
Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger unterstreicht die wichtige Rolle der Grünflächen für die Artenvielfalt und das Stadtklima. Um die Öffentlichkeit über die naturnahe Pflege zu informieren, setzt das Bezirksamt auf Schautafeln, Online-Angebote und persönliche Gespräche. Die Broschüre „Buntes Treiben in Berlin“ stellt die wichtigsten Projekte und Ziele vor und ist auf der Website des Bezirksamts einsehbar und herunterladbar.
Aktuelle Berichte des Welt-Biodiversitätsrats (IPBES) verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Biodiversität weltweit steht. Schätzungen zufolge sind rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht, was erhebliche negative Auswirkungen auf Ökosysteme zur Folge hat. Funktionen von Ökosystemen, die für die menschliche Gesundheit und wirtschaftliche Stabilität entscheidend sind, werden zunehmend gefährdet. Die letzte Biodiversitätskonferenz in Kolumbien brachte keine greifbaren Ergebnisse hervor, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Globale Strategien für Biodiversität und Klimaschutz
Im Rahmen von 70 Lösungsvorschlägen hat der IPBES fünf zentrale Strategien für einen transformativen Wandel identifiziert: vom Erhalt biodiversitätsreicher Flächen über die Schaffung von umweltpolitischen Standards bis hin zu einer integrativen Bildung über Biodiversität. Sofortige Maßnahmen könnten bis 2030 nicht nur über zehn Billionen Dollar an Geschäftsmöglichkeiten schaffen, sondern auch 395 Millionen neue Arbeitsplätze generieren. Lösungsansätze, die Klima, Biodiversität und Anpassung an Klimafolgen verbessern, sind dringend erforderlich.
Wissenschaftler warnen indessen, dass verschleppte Maßnahmen die Kosten zur Bekämpfung der Krisen in den kommenden Jahren erheblich erhöhen werden. Diese Zusammenhänge verdeutlichen die Notwendigkeit, die Herausforderungen des Klimawandels und der rückläufigen Biodiversität zusammen anzugehen, um die Zukunft unseres Planeten zu sichern. Das Bezirksamt in Charlottenburg-Wilmersdorf leistet dazu einen wichtigen Beitrag und zeigt, wie lokale Initiativen im Einklang mit den globalen Herausforderungen stehen können.