Heute ist der 6.11.2025
Datum: 6.11.2025 – Source 1 (https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/09/bomben-weltkrieg-entschaerfung-garzt-uckermark-tantow-brandenburg.html):
– Sechs Sprengbomben sowjetischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg müssen in Tantow Vorwerk und Radekow bei Gartz entschärft oder vor Ort gesprengt werden.
– Bestätigung durch das zuständige Ordnungsamt.
– Bomben wurden bei einer geplanten Suche entlang der Bahnstrecke Passow-Stettin gefunden.
– Bahnstrecke und Kreisstraße 7311 zwischen Tantow und Radekow werden für den Verkehr gesperrt.
– Etwa 50 Anwohner in einem 500 Meter Sperrgebiet rund um die Fundorte müssen ab 9.30 Uhr ihre Häuser verlassen.
– Fenster und Glastüren in der Sperrzone sollen geöffnet, aber nicht angekippt werden; sie sollen mit Kissen gesichert werden.
– Haustiere, wie Pferde oder Hunde, sollten aus dem Sperrkreis verbracht werden.
– Ende der Entschärfung ist für den frühen Nachmittag geplant.
Source 2 (https://www.ardalpha.de/wissen/bombe-fliegerbombe-entschaerfen-weltkrieg-kampfmittel-100.html):
– In Deutschland liegen schätzungsweise 100.000 bis 300.000 Tonnen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden (Stand 2022).
– Jährlich müssen etwa 5.000 Blindgänger geräumt werden.
– Gefahrengebiete werden durch die Analyse von Luftaufnahmen der Alliierten identifiziert, die während und nach den Bombenangriffen gemacht wurden.
– Blindgänger können bei Bauarbeiten oder durch Landwirte zufällig gefunden werden; Funde müssen der Polizei gemeldet werden.
– Gezielte Suchen nach Blindgängern erfolgen im Straßenbau oder vor Hausbauprojekten mithilfe von Luftbildern und Metalldetektoren.
– Die Entschärfung erfolgt in der Regel vor Ort, da der Transport von Blindgängern gefährlich ist.
– Kampfmittelräumdienste legen Blindgänger mit Baggern und Schaufeln frei und müssen dabei vorsichtig vorgehen.
– Zündmechanismen müssen identifiziert und entfernt werden; es gibt verschiedene Arten von Zündern, darunter Aufschlagzünder und chemisch-mechanische Langzeitzünder.
– Ältere Bomben sind unberechenbarer, da der Sprengstoff über ein halbes Jahrhundert alt ist.
– Es kommt in Deutschland ein- bis zweimal pro Jahr zu Selbstdetonationen von Blindgängern, was zu Verletzten und Toten führt.
– Nach dem Entfernen der Zünder wird der Sprengstoff oft vor Ort gesprengt oder in einem berstsicheren Ofen vernichtet.
– Bei der Entschärfung wird ein Sicherheitsradius festgelegt, in dem Gebäude und Straßen evakuiert werden.
– Jedes Bundesland hat eigene Kampfmittelverordnungen; es gibt keine bundesweite Regelung zur Kampfmittelbeseitigung.
– Die Kostenübernahme für die Kampfmittelräumung kann über die jeweiligen Bundesländer erfragt werden; Versicherungen decken in der Regel Schäden durch explodierte Blindgänger ab.
Source 3 (https://www.deutschlandfunk.de/weltkriegserbe-munition-und-blindgaenger-in-meer-und-boden-100.html):
– Kai Kulschewski leitet die Luftbildauswertung beim Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung in Düsseldorf.
– Die Luftbildauswertung dient der Suche nach Bombenblindgängern, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammen.
– Am 15. März 1945 warf die 8. US Air Force 5.690 Bomben auf Oranienburg, wo noch über 200 Blindgänger existieren.
– In Nordrhein-Westfalen müssen vor Neubauten Luftbilder ausgewertet werden, um Kriegseinflüsse zu identifizieren.
– Über 300.000 Luftbilder aus dem Zweiten Weltkrieg sind digitalisiert und dokumentieren die Angriffe der Alliierten.
– Die Luftbildauswerter suchen nach winzigen Punkten, die auf nicht detonierte Bomben hinweisen.
– Die Größe der Blindgänger im Boden variiert je nach Bodenart und kann schwer zu erkennen sein.
– Geophysikerin Gudela von Gronefeld nutzt Magnetometer zur Suche nach Kampfmitteln, um das Erdmagnetfeld zu vermessen.
– In Deutschland liegen noch Zehntausende nicht detonierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden.
– Entschärfungen erfordern oft Evakuierungen ganzer Stadtviertel, da Blindgänger als „Zeitbomben“ gelten.
– Schätzungen zufolge sind 10-15% der im Krieg abgeworfenen Bomben Blindgänger.
– Die britische Luftwaffe griff vor allem nachts Städte an, während die US Air Force tagsüber militärische Ziele bombardierte.
– Historiker Sönke Neitzel erklärt, dass der Luftkrieg die Ressourcen der Deutschen stark beanspruchte.
– Nach dem Krieg wurde viel Munition im Meer versenkt, was heute ein Umweltproblem darstellt.
– Schätzungsweise 1,6 Millionen Tonnen Weltkriegsmunition liegen noch auf dem Meeresboden.
– Abbauprodukte von chemischen Waffen und Explosivstoffen wurden in Meerestieren nachgewiesen.
– Krebserregendes TNT wurde in Wasserproben sowie in Muscheln und Fischen nachgewiesen.
– Kampfmittelräumung ist in Deutschland Ländersache, mit unterschiedlichen Verfahren in den 16 Bundesländern.
– Rund 250 Kampfmittelräumer werden jährlich ausgebildet, was als unzureichend angesehen wird.
– Die Arbeit der Kampfmittelräumer wird als praktische Art der Vergangenheitsbewältigung betrachtet.
– Es besteht Skepsis, ob alle Blindgänger jemals gefunden und unschädlich gemacht werden können.
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/09/bomben-weltkrieg-entschaerfung-garzt-uckermark-tantow-brandenburg.html
https://www.ardalpha.de/wissen/bombe-fliegerbombe-entschaerfen-weltkrieg-kampfmittel-100.html
https://www.deutschlandfunk.de/weltkriegserbe-munition-und-blindgaenger-in-meer-und-boden-100.html