Berliner Wasserbetriebe übernehmen Wartung der Notbrunnen – Was nun?
Die Berliner Wasserbetriebe übernehmen ab sofort Wartung und Instandhaltung von 2.100 Notbrunnen für Krisenfälle in Berlin.

Berliner Wasserbetriebe übernehmen Wartung der Notbrunnen – Was nun?
Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) haben die Verantwortung für die Wartung und Instandhaltung der Trinkwassernotbrunnen und Schwengelpumpen in Berlin übernommen. Diese Entscheidung wurde am 24. September 2024 vom Senat getroffen und beruht auf einer Vorlage von Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Bisher lagen die Aufgaben in den Händen der einzelnen Bezirke, aber gemäß dem Beschluss des Abgeordnetenhauses vom 18. April 2024 wird nun eine zentrale Verwaltung angestrebt, um die Expertise zu Betrieb, Wartung und Sanierung der technischen Anlagen zu bündeln. Dies soll gewährleisten, dass die über 2.100 leitungsungebundenen Trinkwassernotbrunnen in der Hauptstadt, die auch in Krisenfällen entscheidend sind, ordnungsgemäß betrieben werden können.
Von diesen Notbrunnen sind ca. 553 (etwa ein Viertel) aktuell nicht funktionsfähig, und die Berliner Wasserbetriebe haben sich zum Ziel gesetzt, bis Ende des Jahres den Sanierungsbedarf zu ermitteln. Diese Brunnen haben eine Fördermenge, die je nach Höhe zwischen 20 und 50 Litern pro Minute variiert, und reichen bis zu 9 Meter tief ins Grundwasser. Sie müssen regelmäßig gewartet werden, da abgenutzte Teile ausgetauscht, versandete Brunnen neu gebohrt und verstopfte Filter erneuert werden müssen. Die Mehrheit der vorhandenen Brunnen sind Schwengelpumpen, die insbesondere für Katastrophen- und Verteidigungsfälle ausgelegt sind.
Umfangreiche Aufgaben der Wasserbetriebe
Die Übernahme durch die BWB umfasst die Bestandsaufnahme, Wartung, Betrieb und Reparatur der Brunneninfrastruktur. Der Vertrag zwischen dem Land Berlin und den Wasserbetrieben regelt die neue Verantwortung. Die Wasserbetriebe sind nun für die Instandhaltung von insgesamt 1.190 Brunnen des Landes und 901 Brunnen des Bundes zuständig. In den Pilotbezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau ist die Erfassung der Schwengelpumpen bereits abgeschlossen, während in anderen Bezirken die Funktion der Brunnen noch überprüft wird.
Die Notbrunnen in Berlin sind entscheidend, um die Wasserversorgung im Katastrophenfall sicherzustellen. Während des Betriebs liefern diese Brunnen jedoch kein Trinkwasser in der gewohnten Qualität. Im Ernstfall können Desinfektionstabletten zum Einsatz kommen, um das Wasser genießbar zu machen. Die Berliner Wasserbetriebe versorgen etwa 3,9 Millionen Menschen mit Trinkwasser und kümmern sich um die Abwasserreinigung von 4,8 Millionen Einwohnern der Metropolregion.
Ein Schritt in die Zukunft
Die Übernahme der Notbrunnen markiert einen bedeutenden Schritt in der Optimierung der städtischen Wasserinfrastruktur. Die BWB sind gut aufgestellt mit etwa 4.830 Beschäftigten, die sich um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung kümmern. Durch die Zentralisierung der Aufgaben rund um die Notbrunnen wird nicht nur die Effizienz erhöht, sondern auch die öffentliche Sicherheit in Krisensituationen gestärkt.
Insgesamt verspricht die neue Regelung eine verbesserte Wartung und langfristige Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Trinkwassernotbrunnen und Schwengelpumpen. Diese Maßnahmen könnten entscheidend sein für die Wasserversorgung in zukünftigen Krisensituationen in Berlin.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Artikel von rbb24, Berlin-Mitte-Zeitung und Steglitz-Zehlendorf-Zeitung.