Die Berliner SPD steht vor einem turbulenten Wahlkampf zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Bei der jüngsten Landesvertreterversammlung wurde Ruppert Stüwe mit gerade einmal 50,8 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten gewählt, wobei die Konkurrenz durch Ana-Maria Trăsnea besonders knapp ausfiel. Stüwe, der seit 2021 Bundestagsabgeordneter ist und zuvor bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) beschäftigt war, gehört dem linken Flügel der Partei an. Auf Platz zwei folgt Annika Klose, während Michael Müller, der ehemalige Regierende Bürgermeister, nach einer Niederlage gegen Hakan Demir auf Platz drei überraschend kein Listenplatz mehr sichern konnte, wie die Berliner Zeitung berichtete.
Die aktuelle Umfragelage der SPD in Berlin ist alarmierend: Mit nur 13 Prozent stecken die Sozialdemokraten weit hinter der CDU und den Grünen fest. In dieser angespannten Situation ist Müller gezwungen, im Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf direkt zu kandidieren, um seine politische Karriere zu retten. Er tritt gegen prominente Mitbewerber wie Lisa Paus (Die Grünen) und Christoph Meyer (FDP) an. Seine Chancen scheinen schwierig, zumal das neue Wahlrecht auch im Erfolgsfall keine Garantie für einen Bundestagseinstieg bietet, wie Zeit Online ergänzend festhielt.
Kampf um die politische Zukunft
Müllers Rückschlag ist umso drastischer, da er sich in den vergangenen Jahren als respektabler Außenpolitiker im Bundestag profilieren konnte. Sein einstiges Wählerpotential hat sich jedoch verringert, und die Entscheidung, keinen Listenplatz zu erreichen, setzt ihn enorm unter Druck. Während die Berliner SPD um die Rückkehr zu alten Stärken kämpft, hat die Parteivorsitzende Nicola Böcker-Giannini angekündigt, dass die Wahl nicht in Umfragen entschieden wird, sondern am Wahlabend selbst. Sie ruft zur Entschlossenheit und zum Kampfgeist auf, um Olaf Scholz weiterhin als sozialdemokratischen Kanzler zu sehen.