Berlin auf Platz 12: Radfahren wird zur Unsicherheitsfahrt!

Berlin auf Platz 12: Radfahren wird zur Unsicherheitsfahrt!
Berlin, Deutschland - Berlin hat im aktuellen Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) zur Fahrradfreundlichkeit einen herben Rückschlag erlitten und belegt nun Platz 12 von 15 unter den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern. Vor zwei Jahren noch auf Platz 9, hat sich die Gesamtbewertung für die Hauptstadt auf die Note 4,3 verschlechtert. Diese Ergebnisse stammen aus einer Umfrage, die im Rahmen des ADFC-Fahrradklima-Tests durchgeführt wurde, der in der Zeit von September bis November 2024 stattfand. Über 200.000 Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland beteiligten sich an der Online-Befragung, darunter rund 7.500 aus Berlin, die verschiedene Aspekte der Fahrradfreundlichkeit bewerten sollten, wie rbb24 berichtet.
Die ersten Plätze im Ranking belegen Frankfurt am Main, Hannover und Bremen, deren Noten um 3,5 liegen. In der Umfrage gaben 88 Prozent der Befragten in Berlin an, sich beim Radfahren unsicher zu fühlen, während 92 Prozent häufige Konflikte mit dem Autoverkehr beklagten. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Radfahrende in der Hauptstadt konfrontiert sind. Auch in anderen Städten in Brandenburg gibt es abweichende Ergebnisse: So belegt Potsdam den 11. Platz unter 42 Städten zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern mit einer Note von 3,8.
Fahrradfreundlichkeit in Zahlen
Das Ranking zeigt auch, dass Brandenburg an der Havel mit der Note 4,0 Platz 56 von 113 Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern belegt. Schwedt hingegen rankt sich mit der Note 2,9 auf Platz 5 unter 245 Städten zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern. In der gleichen Größenklasse haben Hennigsdorf, Oranienburg, Strausberg, Kleinmachnow und Teltow vergleichbare Ergebnisse, die besser abschneiden als Berlin.
Stadt | Platzierung | Note |
---|---|---|
Berlin | 12 | 4,3 |
Potsdam | 11 | 3,8 |
Brandenburg an der Havel | 56 | 4,0 |
Schwedt | 5 | 2,9 |
Eberhard Brodhage, Vorsitzender des ADFC Berlin, kritisiert die Verkehrspolitik des Senats und warnt vor einem anhaltenden Negativ-Trend, sollte es zu keinem Kurswechsel kommen. Es ist zu beachten, dass die Umfrage nicht auf einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung abzielt, sondern auf einen breiten Kreis von Viel- und Gelegenheitsradfahrern, die sich aktiv an der Bewertung der Fahrradfreundlichkeit in ihren Städten beteiligen.
Aufruf zur Teilnahme am Fahrradklima-Test
Der ADFC-Fahrradklima-Test, zu dessen Durchführung auch das Bundesverkehrsministerium beiträgt, erfordert eine Mindestanzahl an Teilnehmenden, um valide Ergebnisse zu erzielen. 554 Städte haben bereits ausreichende Stimmen für das Ranking gesammelt. Besonders in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern, wie etwa Eschweiler und Gera, fehlen jedoch noch zahlreiche Teilnahmen. Diese Umfrage, die aus 27 Fragen und fünf Zusatzfragen für kleinere Orte besteht, hat das Ziel, den Zustand der Fahrradinfrastruktur und die Sicherheit der Wege zu bewerten. Die Ergebnisse einer jeden Umfrage fließen in die Planung und Verbesserung der Radverkehrsförderung ein und sind ein wichtiger Indikator für den Fortschritt in der Fahrradfreundlichkeit der Städte, wie ADFC in seinem Aufruf zur Teilnahme erklärt.
Die Teilnahme an der Umfrage bietet Radfahrenden die Möglichkeit, ihre Stimme zu erheben und aktiv Einfluss auf die Verkehrsplanung zu nehmen. Nur durch eine hohe Anzahl an Teilnehmenden können die Bedürfnisse der Radfahrenden klarer dargestellt und die Anforderungen an eine moderne und sichere Fahrrad-Infrastruktur in der Stadt Berlin umgesetzt werden.
Umfassende Informationen zur Umfrage und den bisherigen Ergebnissen können auf der Website des ADFC eingesehen werden: Fahrradklima-Test.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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