Alarmstufe Rot: Grundwasser in Berlin und Brandenburg unter Druck!

Die BUND-Studie 2025 zeigt, dass Berlins Grundwasser unter Stress steht. Übernutzung und Klimawandel gefährden Lebensräume.
Die BUND-Studie 2025 zeigt, dass Berlins Grundwasser unter Stress steht. Übernutzung und Klimawandel gefährden Lebensräume. (Symbolbild/MB)

Alarmstufe Rot: Grundwasser in Berlin und Brandenburg unter Druck!

Berlin, Deutschland - Eine aktuelle BUND-Studie warnt vor einem steigenden Grundwasserstress in vielen Regionen Deutschlands. Besonders auffällig ist die Situation in Berlin und Brandenburg, wo sämtliche Grundwasserkörper unter Stress stehen. Jährlich werden über 20 Prozent der neu gebildeten Grundwassermenge entnommen, was zu ernsten ökologischen Konsequenzen führt.

Besonders dramatisch ist die Lage im Südosten Berlins. Hier wird 40 Prozent mehr Wasser gefördert, als durch Niederschläge nachgebildet werden kann. Diese Übernutzung führt nicht nur zu einem sinkenden Grundwasserspiegel, sondern gefährdet auch wertvolle Lebensräume wie Moore, Wälder und Kleingewässer in der Region.

Verbrauchsverhalten und Trinkwassernutzung

Die Analyse zeigt, dass mehr als die Hälfte des entnommenen Grundwassers für die Trinkwasserversorgung genutzt wird, jedoch nur ein geringer Teil hiervon tatsächlich für Trinkwasserzwecke verwendet wird. Über 70 Prozent des Grundwasserverbrauchs entfallen auf Aktivitäten wie Duschen, WC-Spülung, das Füllen von Swimming-Pools und Rasensprengen. Dies führt zur Forderung nach einem Umdenken in der Wasserpolitik.

Um die kritische Lage zu entschärfen, empfiehlt der BUND eine Drosselung des übermäßigen Trinkwasserverbrauchs und ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis für Wasser. Darüber hinaus müsse der Schutz natürlicher Wasserspeicher, wie Moore und Feuchtgebiete, verstärkt werden. Die notwendige Sensibilisierung der Bevölkerung für einen sparsamen Wasserverbrauch wurde ebenfalls betont.

Regionale Unterschiede und umfassende Empfehlungen

Laut Tagesspiegel herrscht in jedem zweiten Landkreis Deutschlands Wasserstress. Die Analyse belegt, dass in 201 von 401 Landkreisen und Städten Grundwasserstress vorliegt, 94 davon sind akut betroffen. Gleichzeitig sind vor allem die Landkreise in Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt stark betroffen, was auf intensive Landwirtschaft und unzureichende Regulierung zurückzuführen ist.

Die Landwirtschaft leidet ebenfalls unter den sinkenden Grundwasserständen, was zu geringeren Erträgen und ausfallenden Ernten führt. Der BUND fordert daher eine stärkere Regulierung der Grundwasserentnahme und die Förderung wassersparender Technologien in der Landwirtschaft und Industrie.

Klimawandel als verstärkender Faktor

Eine Studie des Forschungszentrums Jülich und der Ruhr-Universität Bochum wirft zusätzliches Licht auf die Thematik. Im Projekt WADKlim wurden die Wasserversorgung und die Grundwasserverfügbarkeit in Deutschland untersucht. Die Forschung identifizierte Risiko-Gebiete, in denen die Wasserversorgung aus Grundwasser während Trockenperioden kritisch ist.

Erstmals wurden über mehrere Dekaden hinweg die Bewässerungsbedarfe für landwirtschaftliche Flächen berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass in vielen Regionen die Grundwasserentnahme für die Bewässerung eingeschränkt werden muss, um Konflikte mit der öffentlichen Wasserversorgung zu vermeiden. Diese Herausforderungen werden durch den Klimawandel zusätzlich verstärkt, da dieser mehr Trockenheit und Veränderungen in den Niederschlagsmustern mit sich bringt.

Insgesamt fasst die aktuelle Lage die Notwendigkeit zusammen, dass sowohl politische Entscheidungsträger als auch landwirtschaftliche Akteure dringend handeln müssen, um eine gerechte Verteilung und Nutzung der Wasserressourcen zu gewährleisten.

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OrtBerlin, Deutschland
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