Berlin Aktuell

Zugreisen durch Europa: Hohe CO²-Ersparnis, aber oft teurer als Flüge

Wer in Europa reist, kann durch die Nutzung des Zuges CO² sparen. Allerdings zeigt eine Untersuchung der Umwelt-Organisation Greenpeace, dass die Zugtickets oft teurer sind als Flugtickets. Von 112 Strecken, die verglichen wurden, waren bei 71% die Zugtickets teurer.

Ein extremes Beispiel dafür ist die Strecke von Barcelona nach London. Hier kostet ein Zugticket 384 Euro, während ein Billig-Flugticket nur 12,99 Euro kostet.

Für Reisen ab Deutschland sind Flugtickets laut der Stichprobe auf jeder zweiten Strecke teurer. Dies gilt insbesondere für die Hauptstadt. Wer beispielsweise von Berlin nach Paris, London, Brüssel oder Kopenhagen reist, kommt mit dem Flugzeug günstiger weg.

Es gibt jedoch Ausnahmen auf bestimmten Strecken. Zum Beispiel ist von Brüssel nach Hamburg das Zugticket immer günstiger als ein Flugticket. Auch von Hamburg nach München und Luxemburg waren die Bahntickets in der Untersuchung immer günstiger als entsprechende Flüge.

Die Preise für Zugtickets von Berlin nach Paris und von der Hauptstadt nach London, Brüssel und Kopenhagen sind jedoch immer teurer als Flugtickets. Besonders bei kurzfristigen Buchungen steigen die Preise für Bahnreisende stark an.

Angesichts dieser Erkenntnisse fordert Greenpeace eine europaweite Kerosinsteuer in Höhe von 50 Cent pro Liter. Dies würde jährlich rund 46 Milliarden Euro Einnahmen generieren. Die Reiseexpertin von Greenpeace, Marissa Reiserer, sagt dazu: "Immer mehr Menschen wollen mit der Bahn reisen und auf Flüge verzichten, doch die fehlende Kerosinsteuer und weitere klimaschädliche Subventionen für die Flugindustrie verzerren die Preise."

Auch der Grünen-Politiker Anton Hofreiter schlägt als Konsequenz aus den Greenpeace-Zahlen vor, das Fliegen teurer zu machen.

Es bleibt abzuwarten, ob diese Vorschläge in Zukunft umgesetzt werden und ob die Preise für Zugtickets im Vergleich zu Flugtickets sinken werden. Doch momentan ist es für umweltbewusste Reisende oft noch kostspieliger, mit dem Zug zu reisen.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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