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Woidkes riskante Koalitionssuche: Ein Bündnis mit Wagenknecht?

Ein Schlagabtausch der besonderen Art! Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat sich in einem mutigen Manöver mit der extrem rechten AfD angelegt. Die Botschaft war klar: „Ich oder die AfD!“ Dieses Risiko wollte niemand im Land missachten, und es hat sich ausgezahlt. Dank Woidkes entschlossenem Kurs hat Brandenburg nicht die grüne Welle der Rechten erfasst, die mit ihren lautstarken Fantasien zur vermeintlichen Abwanderung von Ausländern drohten. Ihre Parolen, wie „Wir schieben sie alle ab“, sind hier nicht in die Tat umgesetzt worden!

Doch der Wettlauf brachte Woidke und seine SPD an einen kritischen Punkt. In seinem Kampf gegen die AfD hat er auch alle anderen potenziellen Partner wie CDU, Grüne, Linke und Freie Wähler marginalisiert. Was bleibt, ist ein steiniger Weg zu einer Koalition, die nur mit dem Bündnis von Sahra Wagenknecht (BSW) wirklich möglich ist. In dieser Konstellation bleibt Woidke nicht viel mehr als ein Spieler im unglaublichen Pokerspiel der brandenburgischen Politik.

Ein ungewisser Pakt mit den „Kommunisten“

Wagenknecht ist als charismatische Persönlichkeit bekannt, und ihr BSW wird von vielen im Ausland vereinfacht als „Kommunisten“ etikettiert. Man spottet online über eine Rückkehr der alten SED-Gespenster, die einst die DDR dominiert hat. Doch was kann Woidke von diesem fragilen Bündnis erwarten? Zumindest zunächst wird sich zeigen müssen, ob die BSW bereit ist, an einem Strang zu ziehen und Kompromisse einzugehen.

Die Themen, die Woidke und das BSW verbinden könnten, sind zahlreich. Kontrolle der Migration, ohne in das rassistische Fahrwasser der AfD zu steuern – das ist ein brennendes Anliegen für beide. Doch die Frage bleibt: Wo sind die Grenzen, die Wagenknecht und ihre Anhänger überschreiten würden, um die Koalition zu formen, ohne die sie auf den politischen Spielplatz in Brandenburg verzichten müssen?

Bisher hat sich Wagenknecht stets als die Vertreterin ihrer eigenen, klaren Wahrheit präsentiert. Aber im rauen Wind der Realität könnte sich eine andere Seite des BSW zeigen – vielleicht flexibler, vielleicht gesprächsbereiter, um das politische Überleben zu sichern. Die neue Partei hat noch kaum Mitglieder und muss sich nicht den Widerstand einer rebellischen Basis gefallen lassen. Ihre Taktik der Besonnenheit könnte sie dazu führen, die Kompromisse einzugehen, die für eine funktionsfähige Koalition unerlässlich sind.

Das Bild, das hier entsteht, ist alles andere als klar, aber eines ist sicher: Woidkes große Wette auf die Abkehr von den Rechten ist noch lange nicht entschieden. Er könnte am Ende mit vielen Fragen dastehen – und vielleicht mit einer Koalition, die ihn mehr kostet, als ihm lieb ist.

Berlin ist auf der politischen Kippe – und jeder Zug hat Konsequenzen!

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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