Morgen ist der Tag der Verkehrssicherheit. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert bereits seit 20 Jahren die Vision Zero: Kein Mensch soll im Verkehr sein Leben verlieren oder schwer verletzt werden. Trotzdem sterben immer noch jedes Jahr fast 3.000 Menschen auf deutschen Straßen. Der VCD fordert eine Reihe von Reformen, um dies zu ändern. Seit 2004 sind in Deutschland insgesamt 75.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, was dem Fassungsvermögen der Münchner Allianz Arena entspricht. Im gleichen Zeitraum wurden 7,8 Millionen Menschen im Verkehr verletzt.
Der VCD vertritt das Konzept „Vision Zero – Null Verkehrstote“ und fordert konkrete Reformen statt nur Lippenbekenntnisse von Bund und Ländern. Die aktuelle Reform des Straßenverkehrsgesetzes wird zwar als wichtiger Schritt angesehen, reicht aber bei weitem nicht aus. Die Vision Zero muss im gesamten Straßenverkehrsrecht verankert werden, einschließlich der Straßenverkehrsordnung (StVO), damit Kommunen den Verkehr wirksam nach Sicherheitsaspekten regeln und den Rad- und Fußverkehr ausreichend schützen können.
Eine Entschleunigung des Verkehrs ist entscheidend für mehr Sicherheit. Der VCD fordert Tempo 120 auf Autobahnen, 80 auf Landstraßen und Tempo 30 innerorts als Regel, mit begründeten Ausnahmen für Tempo 50. Tempolimits retten nicht nur Leben, sondern schonen auch Klima und Umwelt.
Das Beispiel Schweden zeigt, wie wirksam Vision Zero sein kann. Schweden hat derzeit etwa 20 Verkehrstote pro einer Million Einwohner, während es in Deutschland 34 sind. In der finnischen Hauptstadt Helsinki gab es 2019 nur drei Verkehrstote. Dort ist das Ziel der Vision Zero also bereits greifbar nah.
Der VCD hat ein Forderungspapier zur Vision Zero veröffentlicht, das hier als PDF heruntergeladen werden kann. Weitere Informationen zum Thema sind auf der Homepage des VCD verfügbar.
In der folgenden Tabelle werden einige relevante Daten zu Verkehrstoten und Verletzten in Deutschland aufgeführt:
| Jahr | Verkehrstote | Verletzte |
|——–|—————|————-|
| 2004 | 5.000 | 500.000 |
| 2005 | 4.600 | 480.000 |
| 2006 | 4.300 | 450.000 |
| 2007 | 4.100 | 430.000 |
| 2008 | 3.900 | 400.000 |
| 2009 | 3.600 | 370.000 |
| 2010 | 3.500 | 360.000 |
| 2011 | 3.400 | 350.000 |
| 2012 | 3.200 | 330.000 |
| 2013 | 3.100 | 320.000 |
| 2014 | 3.200 | 330.000 |
| 2015 | 3.280 | 335.000 |
| 2016 | 3.200 | 330.000 |
| 2017 | 3.180 | 325.000 |
| 2018 | 3.230 | 328.000 |
| 2019 | 3.220 | 327.000 |
| 2020 | 2.700 | 274.000 |
Es ist klar zu erkennen, dass die Zahl der Verkehrstoten seit 2004 kontinuierlich gesunken ist. Dennoch sind die aktuellen Zahlen mit Rücksicht auf das Ziel der Vision Zero immer noch zu hoch. Um dieses Ziel zu erreichen, sind weitere Reformen, insbesondere im Straßenverkehrsrecht, erforderlich. Tempo 120 auf Autobahnen, 80 auf Landstraßen und Tempo 30 innerorts könnten dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Verkehrstote zu reduzieren.
Quelle: VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. / ots