Kreuzberg hat seit Kurzem einen neuen Spielplatz. Die Fläche am Neuen Kreuzberger Zentrum wurde für stolze 187.000 Euro saniert. Doch viele Bewohner sind von dem teuren Projekt enttäuscht.
Auf dem Spielplatz in der Adalbertstraße befinden sich ein Klettergerüst, eine Schaukel und zwei Wippgeräte. Trotz eines Mini-Trampolins und niedrig angelegter Wipptiere kann der Ort die Erwartungen nicht erfüllen.
Für die Renovierung flossen 137.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“. Weitere 50.000 Euro kamen von der Gewobag. Zum Vergleich: In Marzahn wurde mit einem Budget von 150.000 Euro ein Spielplatz in der Zerbster Straße saniert. Dieser bietet Klettergerüste, Hängebrücken, Rutschen und eine Seilwand – deutlich mehr Attraktionen für Kinder.
Während Bezirksbürgermeisterin Clara Hermann von einem „tollen Ergebnis“ spricht, sind die Meinungen vor Ort geteilt. Eine Erzieherin bemängelt den versiegelten Boden und die niedrigen Wipptiere, bei denen die Kinder direkt auf den Boden stoßen. Der Spielplatz ist aus ihrer Sicht den hohen Preis nicht wert.
Auf die B.Z.-Nachfrage hin erklärte das Bezirksamt, dass die Kosten für die Neugestaltung von Spielplätzen nicht allein anhand der Größe ablesbar sind. Vielmehr variieren sie je nach den zu erbringenden Leistungen. Die Vergabe der Bauleistung erfolgt unter dem Grundsatz der sparsamen und wirtschaftlichen Verwendung von Fördergeldern. Im Bezirk Kreuzberg liegt der Durchschnittswert zwischen 250 und 350 Euro pro Quadratmeter.
Insgesamt zeigt die Geschichte, dass ein hoher finanzieller Aufwand nicht automatisch zu einem ansprechenden Ergebnis führt. Für die Bewohner des Neuen Kreuzberger Zentrums bleibt zu hoffen, dass der teure Spielplatz zukünftig doch noch den Erwartungen gerecht wird.