Berlin Aktuell

Technischer Defekt führt zu Zugausfall – ein Blick hinter die Kulissen der Deutschen Bahn

Technischer Defekt – bisher habe ich das ja für eine faule Ausrede der Deutschen Bahn gehalten, um der Öffentlichkeit einen fahrlässig ausgedünnten Fahrplan zu verheimlichen. Doch jetzt weiß ich: Der Murks ist real! Ich habe es selbst erlebt, im Ostbahnhof auf Gleis 3.

Probleme bei der Deutschen Bahn: Ein Erfahrungsbericht

Die Reise sollte nach Osnabrück gehen. Ich saß schon im dafür vorgesehenen IC 146 Richtung Amsterdam Centraal, da kam über Bordlautsprecher die Ansage: „Wir bitten alle Passagiere, auszusteigen. Diese Fahrt entfällt. Grund ist ein technischer Defekt.“ Tumult auf dem Gang. Eine Mittsechzigerin fluchte. Dem Umfang ihres Gepäcks nach zu urteilen, wollte sie auswandern. Wahrscheinlich fühlte sie sich nun in ihrem Entschluss bestärkt.

Draußen auf dem Bahnsteig versammelten sich einige der Ex-Passagiere um zwei Zugbegleiter. Der eine schloss und öffnete die Tür am Nachbarwaggon. Der andere hielt den Vorgang mit seiner Handykamera fest. Es stellte sich heraus, dass sich das Trittbrett nicht einklappen ließ. Schon machte sich einer der Reisewilligen an der verklemmten Treppe zu schaffen, gab jedoch bald auf.

Ich war insofern beruhigt, als die Bahn den Schrott an ihrem Fuhrpark dokumentiert. Als es für das Unternehmen und seine Kunden noch nicht zu spät sein könnte. Auch für mich persönlich blieb etwas Zeit. Wie mir die Zugbegleiter versicherten, setzte sich keine vier Minuten später von Gleis 6 ein ICE nach Hannover in Bewegung. Von dort aus werde es schon irgendwie weitergehen. Das geht es ja immer, weiter, irgendwie.

„Mehr Bahn für alle“: Was wirklich damit gemeint sein könnte

Die 200 Meter schaffte ich in weniger als drei Minuten, stolperte in den bereitgestellten ICE, landete in einem Bahn-Comfort-Abteil. Eine glückliche Fügung, wie mir eine Mitreisende erläuterte, denn in dieser Art von Abteilen seien so gut wie nie Plätze reserviert, was insofern hilfreich war, als am Hauptbahnhof und in Spandau nochmals einige Hundert Menschen zustiegen. Ich begann zu begreifen, was mit diesem Werbeslogan gemeint war: „Mehr Bahn für alle.“

Siehe auch  Berlin und Brandenburg setzen auf schnelleren Wohnungsbau: Blick auf den geplanten Beschleunigungspakt von Berlins Stadtentwicklungs- und Bausenator Gaebler.

Wir alle kamen unbeschadet in Hannover an. Inzwischen war uns ein Ersatzzug für den Amsterdam-IC in Aussicht gestellt worden, der dann tatsächlich auch in den Bahnhof ein- und losfuhr. Ich erreichte mein Ziel beinahe planmäßig. Die Mittsechzigerin habe ich aus den Augen verloren. Vielleicht ist sie in die Schweiz ausgewandert. Die Bahn dort ist die pünktlichste in Europa.

Ich will aber nicht meckern. Meine Rückreise endete in Berlin auf die Minute genau. Zwischenzeitlich hatte der Zug eine Viertelstunde Verspätung. Ein Polizeieinsatz, angeblich. Ich habe keinen Polizisten gesehen. War sicher eine faule Ausrede. Wofür auch immer.

Gemäß einem Bericht von www.berliner-zeitung.de,

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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