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Streik bei Postbank: Ver.di erhöht Druck mit bundesweiten Aktionen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eskaliert den Tarifkonflikt mit der Postbank, indem sie zu weiteren Streiks aufruft. Diese Streiks werden am 9. und 10. April 2024 bundesweit stattfinden und neben den Backoffice-Einheiten auch die Postbank Callcenter (Postbank Direkt) betreffen. Bis zu 12.000 Beschäftigte werden von den Arbeitsniederlegungen betroffen sein.

Die Verhandlungen zwischen ver.di und der Postbank ziehen sich bereits seit mehreren Wochen hin und es wurden bisher insgesamt drei Verhandlungsrunden abgehalten. Ver.di fordert eine Lohnerhöhung von 15,5 Prozent, mindestens 600 Euro sowie die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Angebot der Arbeitgeberseite hingegen sieht eine Erhöhung von 6,4 Prozent bzw. mindestens 250 Euro zum 1. Juni 2024, eine weitere Erhöhung um 2,0 Prozent zum 1. Juli 2025 und eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2026 bei einer Laufzeit von 29 Monaten vor. Ver.di bezeichnet die Differenz zwischen ihren Forderungen und dem Angebot der Postbank als noch zu hoch.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 16. April 2024 in Frankfurt/Main geplant.

Der Tarifkonflikt zwischen der Postbank und ver.di hat auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter in Berlin. Die Stadt ist eines der drei Verwaltungszentren der Postbank neben Bonn und Hamburg. Die Streiks werden die Services und den Betrieb der Postbank in Berlin behindern, da sowohl die Backoffice-Einheiten als auch die Callcenter betroffen sind. Kunden der Postbank könnten mit längeren Wartezeiten in den Filialen oder einer eingeschränkten telefonischen Erreichbarkeit rechnen.

Die Postbank ist einer der größten Finanzdienstleister in Deutschland und hat eine lange Geschichte. Das Unternehmen wurde 1909 als "Zentralgewerkschaftskasse der Deutschen Post" gegründet und diente damals als Bank für die Mitarbeiter der Deutschen Reichspost. Im Jahr 1990 wurde die Bank zum selbstständigen Unternehmen und 2015 vollständig von der Deutschen Bank übernommen. Die Postbank ist heute eine Tochtergesellschaft der Deutsche Bank AG.

Siehe auch  Gedenkfeier und Kranzniederlegung in Berlin Steglitz-Zehlendorf am 09. November 2023 - Einladung der Bezirksbürgermeisterin.

Um einen Überblick über die aktuellen Tarifverhandlungen und die Forderungen von ver.di und der Postbank zu bieten, wird unten eine Tabelle mit den wichtigsten Informationen präsentiert:

| ver.di-Forderungen | Postbank-Angebot |
|-----------------------------------|----------------------------------------|
| Lohnerhöhung: 15,5% | Lohnerhöhung: 6,4% |
| Mindestens 600 Euro | Mindestens 250 Euro |
| Kündigungsschutz bis Dez. 2028 | Kündigungsschutz bis Dez. 2026 |
| Laufzeit: 12 Monate | Laufzeit: 29 Monate |

Die aktuellen Streiks und der anhaltende Tarifkonflikt zwischen der Postbank und ver.di verdeutlichen die Spannungen zwischen den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern im Bankensektor. Ver.di kämpft für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne, während die Postbank versucht, Kosten zu reduzieren und Gewinne zu steigern. Die endgültige Einigung in diesem Tarifkonflikt wird nicht nur für die Beschäftigten der Postbank, sondern auch für den gesamten Bankensektor in Deutschland wegweisend sein.

Die Verhandlungsführung von ver.di wird von Jan Duscheck übernommen. Duscheck ist ein erfahrener Verhandler und in der Gewerkschaftsbewegung gut vernetzt. Er hat bereits erfolgreich Tarifverträge in verschiedenen Branchen ausgehandelt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Tarifkonflikt zwischen der Postbank und ver.di weiter entwickeln wird. Die nächsten Verhandlungen am 16. April 2024 werden entscheidend für die weitere Entwicklung sein und zeigen, ob beide Seiten zu einer Einigung kommen können. In der Zwischenzeit werden die Beschäftigten der Postbank in Berlin und bundesweit weiterhin für ihre Forderungen streiken.



Quelle: ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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