Berlin Aktuell

Sklaverei in Deutschland: Die verheerenden Konsequenzen der verharmlosten ‚Sexarbeit‘

Die sogenannte "Sexarbeit" wird seit dem Jahr 2001 aus politischen Gründen verharmlost. Diese Verharmlosung hat laut Gunnar Schupelius Elend und Gewalt zur Folge und führt zu einem modernen Sklavenhandel, der sich vor unseren Augen abspielt.

Artikel 1 des Grundgesetzes, der besagt, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, gilt offenbar nicht für Frauen in der Prostitution oder wird zumindest stark eingeschränkt. Während wir uns über das Wohl von Tieren oder das Töten von Küken empören, werden die Frauen auf dem Straßenstrich kaum noch beachtet.

Die Verharmlosung der Prostitution begann im Jahr 2001, als der Bundestag mit rot-grüner Mehrheit beschloss, dass Prostitution nicht mehr sittenwidrig sei. Dieser Beschluss sollte ein gut gemeinter Schritt sein und Deutschland einen Sonderweg einschlagen lassen. Aus "Nutten" sollten "Sexarbeitende" werden - unabhängige Geschäftsfrauen, die nicht länger ausgebeutet werden.

Doch das Gegenteil trat ein. Deutschland hat sich zum "Puff Europas" entwickelt, zum Paradies für Zuhälter, während Sextouristen Schlange stehen. Die Sklaverei kennt keine Grenzen: Etwa 95 Prozent der Frauen in der "Sexarbeit" sind nicht freiwillig tätig, sondern werden aufgrund von Armut, falschen Versprechen und brutaler Gewalt dazu gezwungen.

Von schätzungsweise 400.000 Prostituierten in Deutschland haben 75 Prozent keinen deutschen Pass. Sie stammen aus Osteuropa, Südosteuropa und Afrika. Nur knapp 24.000 Prostituierte sind bei den Behörden registriert und lediglich 50 von ihnen sind sozialversichert.

Die Zustände in den Laufhäusern sind abscheulich. Eine Frau benötigt täglich bis zu sechs Freier, nur um die Miete bezahlen zu können. Die Situation auf dem Straßenstrich ist indiskutabel.

Psychiater und Kriminologen vergleichen das Leid der Frauen mit dem von Folteropfern. Sie sind traumatisiert, erkranken, werden drogenabhängig und altern vorzeitig. Die Münchner Gynäkologin Liane Bissinger beschreibt die Qualen: "Kahle Kopfhautstellen durch herausgerissene Haare; ein ständig entzündetes Magen-Darm-System aufgrund häufigen Erbrechens durch Ekel; entzündete Kiefergelenke durch zu lange Überdehnung beim Oralverkehr."

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Auch das Prostitutionsschutzgesetz von 2017, das unter anderem eine Kondompflicht für Freier vorsieht, konnte die Lage nicht verbessern. Doch nun kommt endlich Bewegung in die Diskussion: Im Bundestag mehren sich die Stimmen, die ein "Sexkauf-Verbot" fordern, ähnlich wie es in Skandinavien oder Frankreich gilt (nordisches Modell). Dabei werden die Freier bestraft, nicht aber die Prostituierten.

CDU und SPD fordern ein "Sexkauf-Verbot", während Grüne, Linke, FDP und AfD sich gegen eine Verschärfung der Prostitutionsgesetze aussprechen. Einige Abgeordnete von CDU und SPD planen sogar eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen das Prostitutionsgesetz von 2001, da sie der Meinung sind, dass es gegen Artikel 1 des Grundgesetzes verstößt.

Die Politik zur Befreiung der Prostituierten ist bislang gescheitert. Der deutsche Sonderweg führt stattdessen in Elend und Verzweiflung. Es muss alles getan werden, um diese Frauen vor Gewalt zu schützen - alles andere wäre Heuchelei.

Die Frage ist nun, ob Gunnar Schupelius recht hat. Die Leser werden dazu aufgefordert, anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben, um ihre Meinung kundzutun.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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