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Schwächung des Wachstums in deutschen Games-Unternehmen: Besorgnis über abnehmenden Trend

Geringeres Wachstum bei den Beschäftigten und weniger neue Unternehmen: Aufwärtstrend der deutschen Games-Branche schwächt sich ab

Die deutsche Games-Branche, die in den letzten Jahren einen starken Aufwärtstrend erlebt hat, verzeichnet nun eine deutliche Abschwächung. Während die Anzahl der Games-Unternehmen vor einem Jahr noch um 15 Prozent gewachsen ist, betrug das Wachstum in den letzten zwölf Monaten nur noch 4 Prozent. Laut dem game – Verband der deutschen Games-Branche stieg die Anzahl der Unternehmen, die Computer- und Videospiele in Deutschland entwickeln und vermarkten, auf insgesamt 948. Besonders auffällig ist der Anstieg der Unternehmen, die ausschließlich Games entwickeln, mit einem Zuwachs von 6 Prozent innerhalb eines Jahres. Mittlerweile gibt es 477 solcher Unternehmen. Darüber hinaus konzentrieren sich 52 Games-Unternehmen ausschließlich auf die Veröffentlichung von Computer- und Videospielen, während 419 Unternehmen sowohl in der Entwicklung als auch in der Vermarktung von Games tätig sind. Insgesamt ist die Anzahl der Games-Unternehmen in Deutschland seit 2020 um 52 Prozent gestiegen.

Auch die Anzahl der Beschäftigten in deutschen Games-Unternehmen entwickelte sich weiterhin positiv, jedoch mit einer Halbierung des Wachstums im Vergleich zum Vorjahr. Die Anzahl der Mitarbeiter in Entwicklungsstudios und bei Publishern stieg in den letzten zwölf Monaten auf 12.408 an, was einem Anstieg von rund 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Jahr 2023 betrug das Wachstum noch 7 Prozent. Dieser anhaltend positive Trend ist angesichts einer insgesamt rückläufigen Investitionsdynamik und großer Konsolidierungswellen in der internationalen Games-Branche zunächst widersprüchlich. Obwohl auch deutsche Games-Unternehmen von der aktuellen Konsolidierungswelle betroffen sind, wurde die Branche im internationalen Vergleich weniger stark beeinträchtigt. Ein Grund dafür sind die laufenden Projekte, die noch von der Games-Förderung des Bundes unterstützt werden und somit Stabilität bieten. Darüber hinaus sind schätzungsweise weitere 20.000 Menschen in Deutschland beruflich im Bereich Games tätig, außerhalb von Publishing und Entwicklung. Insgesamt sichert die Games-Branche über 30.000 Arbeitsplätze in Deutschland, darunter Fachkräfte in Bildungseinrichtungen, Medien, öffentlichen Sektor und Handel.

„Das leichte Wachstum der deutschen Games-Branche ist angesichts der harten internationalen Konsolidierungswelle eine bemerkenswerte Entwicklung. Dabei spielt die Games-Förderung eine entscheidende Rolle. Obwohl der Antragsstopp bei der Games-Förderung des Bundes die Entwicklung neuer Projekte erschwert hat, befanden sich viele deutsche Studios noch in geförderten Projekten, was ihnen Stabilität gab. Jedoch sind die Aussichten für die Games-Unternehmen unklar, wenn die Bundesregierung nicht bald für international vergleichbare Fördermittel sorgt“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche. „Zusammen mit der Konsolidierungswelle haben die derzeit unklaren und wettbewerbsunfähigen Rahmenbedingungen das starke Wachstum der letzten Jahre gestoppt. Die Bundesregierung muss die bereits zugesagten Fördermittel endlich verfügbar machen und den Weg für eine ambitionierte Games-Politik aus einer Hand freimachen.“

Die Daten für diese Untersuchung stammen von Goldmedia und basieren auf den Einträgen auf gamesmap.de vom 14.06.2024. Die Games-Branche in Deutschland umfasst ein breites Spektrum von Mitgliedern, darunter Entwicklungsstudios, Publisher, Esport-Veranstalter, Bildungseinrichtungen und Institutionen. Als Mitveranstalter der gamescom ist der game – Verband der deutsche Games-Branche für das weltweit größte Event für Computer- und Videospiele verantwortlich. Der Verband ist auch Gesellschafter der USK, der Stiftung Digitale Spielekultur, der esports player foundation, game events und der Verwertungsgesellschaft VHG sowie Träger des Deutschen Computerspielpreises. Durch seine Rolle als zentraler Ansprechpartner für Medien, Politik und Gesellschaft liefert der Verband Antworten auf alle Fragen rund um die Marktentwicklung, Spielekultur und Medienkompetenz. Gemeinsam möchte die deutsche Games-Branche Deutschland zum Herzen der Games-Welt machen und das Leben aller Menschen durch Spiele bereichern.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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