Am Silvesterabend in Berlin kam es erneut zu schweren Ausschreitungen, die die Einsatzkräfte an die Grenzen brachten. Die Polizei war mit einem umfassenden Aufgebot von über 4000 Kräften der Hauptstadt und weiteren Bundesländern sowie 1000 zusätzlichen Beamten in Wachen und Streifenwagen im Einsatz, zusätzlich unterstützten Bundespolizisten. Trotz der massiven Präsenz gab es Krawalle, insbesondere am Alexanderplatz, wo das sehr lautstarke Feuerwerk und die teils chaotischen Zustände im Umfeld des Fernsehturms die Lage anspannten. In der Nacht wurden 330 Personen festgenommen, darunter ein 13-Jähriger, der Polizeibeamte mit Feuerwerkskörpern beschoss. Insgesamt wurden 13 Polizisten verletzt, einer davon schwer und musste notoperiert werden, nachdem er von einer Kugelbombe getroffen wurde, wie die Polizei Berlin vermeldete, so berichtet die Berliner Zeitung.
Die rund 60.000 feiernden Menschen am Brandenburger Tor erlebten jedoch auch friedliche Momente während der Silvesternacht, trotz der Unruhen in anderen Stadtteilen. Zahlen über schwere Verletzungen durch Böller und Pyrotechnik häuften sich: Im Landkreis Oberhavel in Brandenburg kam ein Mensch durch einen Silvesterböller ums Leben; in Berlin wurden mehrere Personen schwer verletzt, darunter viele mit amputierten Fingern oder Händen aufgrund illegaler Feuerwerke. Die Berliner Feuerwehr hatte an diesem Abend zahlreiche Einsätze zu bewältigen, während der Notruf teilweise gestört war und zu Verzögerungen bei der Anrufannahme führte. Der rbb24 berichtete zudem von steigenden Einsatzhäufigkeiten im Vorfeld des Jahreswechsels, da zahlreiche Notfälle aufgrund unsachgemäßer Handhabung von Feuerwerkskörpern gemeldet wurden.
Chaotisches Treiben in der Hauptstadt
Zwischen den Tumulten wurden auch Notfallbereiche eingerichtet, um die Einsatzkräfte bestmöglich zu schützen. Trotz der Vorsichtsmaßnahmen kam es in verschiedenen Bereichen zu kleinen und großen Bränden, unter anderem brannte ein Parkdeck in Kreuzberg vollständig aus, sowie vier Wohnungen in Lichtenberg. Die Lage war an vielen Orten unübersichtlich, was die proaktive Strategie der Polizei noch wichtiger machte. Insgesamt steht die Silvesternacht 2023/2024 im Zeichen von Chaos und Gewalt, was einmal mehr die Schwierigkeiten in der Handhabung solcher Feierlichkeiten aufzeigt.