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Rückgang der deutschen Papierindustrie: Produktion und Absatz sinken dramatisch um 14 % und 13 %

Die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie musste im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang bei Produktion und Absatz hinnehmen. Die Produktion ging um rund 14 Prozent auf 18,6 Millionen Tonnen zurück, der niedrigste Wert der letzten 20 Jahre. Der Absatz brach um 13 Prozent auf 18,8 Millionen Tonnen ein und der Branchenumsatz fiel um 27 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Die überproportionale Reduzierung des Umsatzes deutet auf empfindliche Preisnachlässe hin. Besonders stark war der Absatzrückgang bei grafischen Papieren mit 29 Prozent. Auch Verpackungspapiere und -karton hatten mit einem Rückgang von 7 Prozent zu kämpfen. Bei Hygienepapieren und Spezialpapieren fiel der Absatzrückgang mit jeweils 6 Prozent etwas geringer aus.

Der Präsident des Verbands DIE PAPIERINDUSTRIE, Hans-Christoph Gallenkamp, stellt klar, dass Papier und Pappe Indikatoren für die Konjunkturentwicklung sind. Die rückläufigen Zahlen zeigen die gegenwärtige Wirtschaftsschwäche und die schwierigen Marktbedingungen in Deutschland. Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen leidet unter der starken Verteuerung der Energiekosten. Die Folgen der Energietransformation und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine werden nun massiv spürbar. Hinzu kommt der weiterhin anhaltende Trend zur Digitalisierung, der vor allem bei Druckerzeugnissen deutliche Spuren hinterlässt. Es folgen Werksschließungen und Maschinenstilllegungen.

Der Einbruch im vergangenen Jahr und der schwache Start in das Jahr 2024 belasten viele Unternehmen, da die Mengenentwicklung bereits im Jahr 2022 rückläufig war. Hohe Energie-, Rohstoff- und Transportkosten sowie eine zunehmende Planungsunsicherheit belasten die Branche auch in diesem Jahr. Die Papierindustrie spielt eine wichtige Rolle für eine auf nachwachsenden Rohstoffen basierende, industrielle Kreislaufwirtschaft. Der Verband fordert die Politik daher dringend auf, die bürokratischen und regulatorischen Anforderungen zu vereinfachen, die Energiewende geordnet zu gestalten und so die Transformation der Unternehmen zu unterstützen.

Siehe auch  Immobilienunternehmer Christoph Gröner im Interview: Bauen in Berlin nicht rentabel

Tabelle:

| Kennzahlen | Wert |
|---------------------------|-----------------|
| Produktion (2023) | 18,6 Mio. Tonnen |
| Absatz (2023) | 18,8 Mio. Tonnen |
| Branchenumsatz (2023) | 15,5 Mrd. Euro |
| Absatzgrafische Papiere | -29% |
| AbsatzVerpackungspapiere | -7% |
| AbsatzHygienepapiere | -6% |
| AbsatzSpezialpapiere | -6% |

Die Papier- und Zellstoffindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland. Berlin als Hauptstadt hat ebenfalls eine gewisse Bedeutung in der Branche. Historisch gesehen spielte Berlin eine Rolle bei der Entwicklung der Papierherstellung. Im 19. Jahrhundert waren in Berlin mehrere Papiermühlen ansässig. Die steigende Nachfrage nach Papier in diesem Zeitraum führte zur Entwicklung neuer Technologien und innovativer Produktionsmethoden.

Heute hat Berlin immer noch eine Reihe von Druckereien und Unternehmen, die im Bereich der Papier- und Druckindustrie tätig sind. Der Einbruch in der Branche hat wahrscheinlich auch Auswirkungen auf diese Unternehmen und die Beschäftigten in der Region. Die steigenden Energiekosten sind ein Problem für die gesamte Branche, da sie die Wettbewerbsfähigkeit verringern.

Die Forderung des Verbands DIE PAPIERINDUSTRIE nach Vereinfachung der bürokratischen und regulatorischen Anforderungen sowie nach geordneten Energiewende-Maßnahmen und Unterstützung bei der Transformation der Unternehmen betrifft auch die Unternehmen in Berlin. Es wird erwartet, dass die Branche in Zukunft neue Impulse durch innovative Verpackungslösungen aus Papier erhalten wird, die eine nachhaltige Alternative zu Kunststoffen darstellen.



Quelle: DIE PAPIERINDUSTRIE e.V. / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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