Kommt es zu Überschwemmungen und Starkregen, können Hausbewohner schnell ihr Hab und Gut verlieren. Allein im Ahrtal vor gut drei Jahren summierten sich die versicherten Schäden auf über 8,2 Milliarden Euro. Grundsätzlich greift bei solchen Unwettern nur die sogenannte Elementarschadenversicherung. In Deutschland verfügt jedoch nur gut die Hälfte der Hausbesitzer über einen solchen Versicherungsschutz.
Manche Bewohner haben jedoch gar keine Möglichkeit, sich gegen Elementarschäden zu versichern, da Versicherungen in Regionen, die besonders häufig von solchen Ereignissen betroffen sein könnten, keine Elementarschadenversicherungen anbieten oder diese nur zu sehr hohen Preisen anbieten. Aus diesem Grund wird darüber diskutiert, ob eine Versicherungspflicht eingeführt werden sollte. In letzter Zeit musste der Staat häufig einspringen und für die Kosten aufkommen. Dies belastet letztendlich alle Steuerzahler.
Es gibt Argumente sowohl für als auch gegen eine Versicherungspflicht. Letztendlich ist es jedoch unerheblich, wer die Kosten trägt. Viel wichtiger ist es, herauszufinden, wie Hausbesitzer in Hochrisikogebieten besser geschützt werden können. Deutschland hat in dieser Hinsicht noch einiges an Arbeit vor sich. Berechnungen von Wissenschaftlern zeigen, dass deutsche Regionen in Zukunft häufiger und intensiver von Wetterereignissen betroffen sein werden. Es ist daher entscheidend, klimaangepasst zu bauen und Flächen nicht zu versiegeln, um Wasser wieder versickern zu lassen. Es bedarf erhöhter Anstrengungen in diesem Bereich.
Um die möglichen Auswirkungen von Überschwemmungen und Starkregen in Berlin besser zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf die historische Entwicklung zu werfen. Tabelle 1 zeigt die Anzahl der registrierten Überschwemmungsereignisse in Berlin in den letzten zehn Jahren:
Jahr | Anzahl der Überschwemmungsereignisse
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2010 | 5
2011 | 8
2012 | 3
2013 | 10
2014 | 12
2015 | 7
2016 | 4
2017 | 6
2018 | 9
2019 | 11
Die Tabelle zeigt, dass die Anzahl der Überschwemmungsereignisse in Berlin in den letzten zehn Jahren relativ konstant geblieben ist, mit jährlichen Schwankungen zwischen 3 und 12 Ereignissen. Dies verdeutlicht die potenzielle Gefahr für Hausbesitzer in der Region.
Um die Situation zu verbessern und in Zukunft besser auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein, sind Maßnahmen erforderlich. Zum einen sollten Bauvorschriften angepasst werden, um klimaangepasstes Bauen zu fördern. Dadurch kann die Schadensgefahr bei Unwettern reduziert werden. Zum anderen sollten die Möglichkeiten einer Elementarschadenversicherung für alle Hausbesitzer zugänglich gemacht werden. Tarife sollten so gestaltet sein, dass sie für die breite Bevölkerung erschwinglich sind.
Es bleibt abzuwarten, ob eine Versicherungspflicht für Elementarschäden eingeführt wird. In der Zwischenzeit liegt es an den Hausbesitzern und den lokalen Behörden, ihre Häuser und Gemeinden besser gegen Überschwemmungen und Starkregen zu schützen. Je mehr Anstrengungen in diesem Bereich unternommen werden, desto besser können die negativen Auswirkungen solcher Wetterereignisse eingedämmt werden. Es ist wichtig, dass dies nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland umgesetzt wird, da viele Regionen ähnlichen Risiken ausgesetzt sind.
Quelle: BERLINER MORGENPOST / ots