Die Raserei auf den Straßen Berlins ist ein zunehmendes Problem und stellt eine ernsthafte Gefahr dar. Im ersten Halbjahr 2023 wurden bereits rund 430 Verfahren wegen Raserei eingeleitet, und es ist zu erwarten, dass die Zahlen das Rekordjahr 2020 mit seinen 871 Fällen übertreffen könnten. Die Entwicklung wird teilweise darauf zurückgeführt, dass die Polizei häufiger kontrolliert und entschlossener vorgeht.
Andreas Winkelmann, Oberamtsanwalt und Leiter einer Spezialabteilung für verbotene Kraftfahrzeugrennen in Berlin, bestätigt diesen Trend. Er erklärt, dass die Polizisten immer aktiver sind und energischer eingreifen. Auch der innenpolitische Sprecher der Berliner CDU, Burkard Dregger, begrüßt verstärkte Kontrollen und betont, dass die Raserei innerhalb der Stadt ein besorgniserregendes Problem darstellt.
Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2017 wurden insgesamt etwa 3.900 Verfahren wegen verbotener Kraftfahrzeugrennen eingeleitet, von denen 1.653 Fälle abgeschlossen sind und 1.026 rechtskräftige Entscheidungen vorliegen. In den meisten Fällen wurden Geldstrafen verhängt, aber auch Haftstrafen sind keine Seltenheit.
Um das Risiko zu minimieren, mieten viele Raser ihre Fahrzeuge, insbesondere auffällige, teure und leistungsstarke Modelle. Sollten sie erwischt werden, bleibt es meist bei einer Strafe für den Fahrer, während die Autos an den Vermieter zurückgehen. Dies hat dazu geführt, dass der CDU-Innenpolitiker Dregger eine verstärkte Kontrolle der Autoverleiher fordert, da viele davon nur zu dem Zweck gegründet wurden, Raser zu bedienen. Es ist jedoch noch unklar, auf welcher rechtlichen Grundlage solche Kontrollen stattfinden sollen und ob gegebenenfalls eine gesetzliche Regelung erforderlich ist.
Insgesamt zeigen die aktuellen Zahlen deutlich, dass die Raserei in Berlin ein wachsendes Problem ist, dem die Politik mit härteren Maßnahmen begegnen möchte. Eine verstärkte Polizeikontrolle und eine stärkere Überwachung der Autoverleiher könnten dabei mögliche Ansätze sein. Die endgültigen Entscheidungen darüber stehen jedoch noch aus.