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Präsidentschaftswahlen in Indonesien 2024: Favorit, Kandidaten und Auswirkungen auf die Wirtschaft

Am 14. Februar 2024 finden in Indonesien Präsidentschaftswahlen statt. Gleichzeitig werden das nationale Parlament und die Parlamente der 38 Provinzen gewählt. Der amtierende Präsident Joko Widodo, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren darf, hat drei potenzielle Nachfolger: Prabowo Subianto, Verteidigungsminister, Ganjar Pranowo, ehemaliger Gouverneur von Zentraljava, und Anies Baswedan, ehemaliger Gouverneur von Jakarta. Laut Umfragen ist Prabowo Subianto der Favorit für die Wahl.

In der indonesischen Politik sind Persönlichkeiten oft wichtiger als Parteien, weshalb politische Gegner gerne Allianzen eingehen, wenn es ihren eigenen Interessen dient. Der Wahlkampf in Indonesien findet hauptsächlich über Social Media statt und dient vor allem der Imagepflege der Kandidaten. Themen wie Wirtschaft, Arbeitsplatzschaffung, Korruption und Umwelt spielen eine wichtige Rolle.

Die wirtschaftspolitischen Schwerpunkte der Kandidaten werden sich voraussichtlich nicht wesentlich von der bisherigen Politik unterscheiden. Die indonesische Wirtschaftspolitik ist protektionistisch ausgerichtet, wobei Exporte gefördert und Importe minimiert werden sollen. Die Industrialisierung soll durch protektionistische Maßnahmen vorangetrieben werden, um eine höhere Wertschöpfung im Land zu erreichen. Es wird erwartet, dass alle drei Kandidaten am Exportverbot für Nickelerze festhalten werden, obwohl es von der WTO für unrechtmäßig erklärt wurde.

Ausländische Unternehmen sind weiterhin zurückhaltend bei ihren Expansionsplänen nach Indonesien. Der Staat greift massiv in das Wirtschaftsgeschehen ein, sowohl durch Gesetzgebung als auch über seine mächtigen Staatsunternehmen, die viele Industriebereiche dominieren. Die Einbindung in internationale Lieferketten und der Mangel an Fachkräften erschweren ausländischen Unternehmen die Ansiedlung. Indonesien verfolgt eine Außenpolitik der Neutralität, die voraussichtlich nach der Wahl beibehalten wird.

Obwohl Indonesien laut Weltbank eine "Upper-Middle Income Economy" ist und ein durchschnittliches jährliches Wirtschaftswachstum von über 5 Prozent verzeichnet, gibt es strukturelle Defizite. Das Land ist stark vom Export von Rohstoffen wie Kohle und Palmöl abhängig, der Anteil der Industrie ist gering und technologisches Know-how fehlt. Indonesien plant, bis 2045 eine Industriegesellschaft zu werden, wird aber voraussichtlich auf Technologieimporte angewiesen sein. Dies könnte Chancen für deutsche Unternehmen bieten. Der Handel mit China ist mit einem Anteil von 25 Prozent sehr dominant, während die deutschen Exporte nach Indonesien derzeit nur etwa 0,2 Prozent ausmachen, im Vergleich zu den deutlich höheren Exporten nach Singapur, Malaysia und Thailand.

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Weitere Informationen zur indonesischen Wirtschaft sind auf der Website von Germany Trade & Invest (GTAI) verfügbar. GTAI ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland und informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte und unterstützt ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.



Quelle: Germany Trade & Invest / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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