Diakonie Deutschland und DEKV: Zukunftsorientierte Pflegeassistenzausbildung muss 18 Monate dauern
Die Organisationen Diakonie Deutschland und der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) haben sich in einer gemeinsamen Stellungnahme für eine längere Dauer der bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung ausgesprochen. In einem Referentenentwurf eines Gesetzes wurde eine zwölfmonatige Ausbildung mit eingeschränkten Kompetenzen oder eine 18-monatige Variante vorgeschlagen. Die Verbände sind der Meinung, dass die Ausbildung 18 Monate dauern muss, um umfassende Kenntnisse zu vermitteln und den steigenden Anforderungen in der Pflege gerecht zu werden.
Die Organisationen Diakonie Deutschland und DEKV betonen, dass eine 18-monatige Pflegeassistenzausbildung für ein zukunftsfähiges Berufsbild unbedingt erforderlich ist. In einer zwölfmonatigen Ausbildung können die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht ausreichend vermittelt werden, da Patientinnen und Patienten heutzutage immer komplexere Erkrankungsbilder aufweisen. Um sich erfolgreich in ein qualifikationsgemischtes Team einbringen zu können, sind umfassende Kenntnisse notwendig.
Die Diakonie Deutschland begrüßt den geplanten bundeseinheitlichen Rahmen für die Ausbildung von Pflegeassistenzkräften. Durch die Vereinheitlichung der Aufgaben und die Finanzierung der Ausbildung über einen Ausbildungsfonds wird die Rolle der Pflegeassistenzkräfte gestärkt und die Pflegeteams entlastet. Besonders in der Langzeitpflege spielen sie eine wichtige Rolle.
Um das Berufsbild der Pflegeassistenz im Qualifikationsmix zu schärfen, haben die Diakonie Deutschland, der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) und der DEKV verschiedene Punkte in ihrer gemeinsamen Stellungnahme genannt:
- Pflegeassistenzkräfte müssen generalistisch ausgebildet werden, um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken und Pflegefachkräfte zu entlasten.
- Behandlungspflegerische Aufgaben wie subkutane Injektionen, Medikamentengabe, Anlegen von Kompressionsstrümpfen oder -verbänden und Sauerstoffgabe sollten in die Aus- und Prüfungsordnung aufgenommen werden.
- Klare Kompetenzen sind wichtig, um eine qualifizierte Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Die Organisationen betonen die Notwendigkeit von Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Qualifikationen, die sich im Team gegenseitig unterstützen und ergänzen. Eine klare Aufgabenteilung und ein klarer Kompetenzmix sind entscheidend, um Mitarbeitende für den Pflegeberuf zu gewinnen und langfristig zu binden.
Die gemeinsame Stellungnahme der Diakonie Deutschland und des DEKV dient als wichtiger Beitrag in der aktuellen Diskussion um die Pflegeassistenzausbildung. Die Verbände setzen sich für eine längere Ausbildungsdauer ein, um den steigenden Anforderungen in der Pflege gerecht zu werden und eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen.