Stadtwälder spielen eine wichtige Rolle im städtischen Leben. Sie bieten den Bürgern nicht nur eine Möglichkeit zur Entspannung und Erholung, sondern auch Raum für sportliche Aktivitäten. Besonders hervorzuheben ist der Augsburger Stadtwald, der mit über 7.000 Hektar der drittgrößte Stadtwald in Deutschland ist. [Merkur] berichtet, dass bundesweit nur der Berliner Forst mit etwa 29.000 Hektar und der Briloner Stadtforst in Nordrhein-Westfalen mit 7.750 Hektar größere Flächen vorweisen können.
Ein Stadtwald wird als ein Wald definiert, der im Besitz einer Stadt ist. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass es sich um ein zusammenhängendes Gebiet handelt. Der Augsburger Stadtwald umfasst sieben Forstreviere, von denen zwei innerhalb der Stadtgrenzen liegen. Gleichzeitig ist er mit 2.150 Hektar auch Bayerns größter zusammenhängender Auwald.[Merkur]
Die Geschichte des Augsburger Stadtwaldes
Die Ursprünge des Augsburger Stadtwaldes reichen bis ins Jahr 1249 zurück, als Ritter Siegfried von Bannacker dem Hospital zum Heiligen Geist einen größeren Waldkomplex schenkte. Im Jahr 1602 erwarb die Stadt Augsburg von Bischof Heinrich von Knoeringen den Kernbereich des heutigen Siebentischwaldes. Diese Maßnahme sicherte über Jahrhunderte die Wasserversorgung der Bürger. [Augsburg]
Im Laufe der Geschichte erwarb die Stadt verschiedene Waldgebiete. So erhielt sie im Jahr 1721 den Haunstetter Wald über einen Darlehenspfand von 100.000 Gulden. Ein bedeutender Meilenstein war der Erwerb des 879 Hektar großen Haunstetter Waldes im Jahr 1924, der zuvor im Besitz steinreicher Privatpersonen war. Die städtischen Forste wurden im Jahr 1942 aus politischen Gründen übernommen, um sie vor nationalsozialistischer Vereinnahmung zu schützen. Heute tragen die Stiftungen, die bei der Übernahme betroffenen waren, noch zu den Reinerlösen des Gesamtwaldbesitzes bei.[Augsburg]
Ökologische und gesellschaftliche Bedeutung
Auwälder, wie das Augsburger Stadtwaldgebiet, sind ökologisch wertvolle Lebensräume, die Hochwasser regulieren, CO₂ speichern und die Biodiversität fördern. Diese natürlichen Waldtypen entlang von Flüssen sind von entscheidender Bedeutung, da sie überflutungsgefährdete Gebiete mit feuchtigkeitsliebenden Baumarten stabilisieren. Allerdings sind viele dieser Auwälder in Deutschland bedroht und stehen daher unter Schutz. [Merkur]
Ein interessanter Vergleich zeigt die Größe des Augsburger Stadtwaldes im Kontext internationaler Großstadtgrünflächen: Der Central Park in New York ist mit seinen 341 Hektar relativ klein im Vergleich zum Augsburger Stadtwald. In einer Zeit, in der die Bedeutung von Erholungsgebieten in urbanen Räumen immer mehr in den Fokus rückt, gewinnt der Augsburger Stadtwald zunehmend an Bedeutung als nachhaltiger Rückzugsort für die Stadtbevölkerung.[Merkur]