Living-Apart-Together in der zweiten Lebenshälfte – notwendiges Übel oder selbstgewählte Lebensform?
Der Trend des Living-Apart-Together (LAT) verbreitet sich in der zweiten Lebenshälfte immer mehr. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, in einer Partnerschaft zu leben, aber dennoch in getrennten Haushalten. Diese Lebensform hat sowohl Vor- als auch Nachteile, die es genauer zu erforschen gilt.
Die Studie des Deutschen Alterssurveys (DEAS) zeigt, dass knapp 6 Prozent der Befragten in einer LAT-Partnerschaft leben. Doch ist diese Lebensform eine bewusste Entscheidung oder resultiert sie aus äußeren Umständen?
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Präferenzen bezüglich des Zusammenlebens mit dem/der Partner*in stark vom Alter abhängen. Während mehr als 60 Prozent der 43- bis 65-Jährigen sich einen gemeinsamen Haushalt wünschen, sind es bei Personen ab 66 Jahren nur noch etwa jede/r Fünfte.
Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass ältere Menschen bereits in ihrem gewohnten Umfeld leben und keinen Umzug in Erwägung ziehen möchten. Oder sie haben sich bereits an ein Leben allein gewöhnt. Zudem weisen die Ergebnisse darauf hin, dass Männer tendenziell eher eine Partnerin für einen gemeinsamen Haushalt suchen, während Frauen eher einen Partner wünschen, mit dem sie freie Zeit verbringen können, ohne gemeinsam in einem Haushalt leben zu müssen.
Weiterhin wurden in der Studie auch die Unterschiede in den partnerschaftlichen Lebensformen nach Einkommenshöhe und Bildungsabschluss betrachtet. Die detaillierten Ergebnisse sind in der Veröffentlichung von Luisa Bischoff, Hameister. N., und Drewitz, M. nachzulesen.
Der Trend des Living-Apart-Together in der zweiten Lebenshälfte hat sowohl Auswirkungen auf die beteiligten Personen als auch auf die Gesellschaft im Allgemeinen. Es ist wichtig, diese Lebensform näher zu erforschen, um die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen besser zu verstehen und mögliche Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln.
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) spielt eine wichtige Rolle bei der Erforschung dieser Thematik. Die regelmäßige Befragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte ermöglicht es, Trends und Veränderungen in Bezug auf das Zusammenleben und das Wohlbefinden zu identifizieren. Diese Studie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und liefert wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung einer altersgerechten Gesellschaft.
Die detaillierten Ergebnisse der Studie können in der Veröffentlichung des Deutschen Zentrums für Altersfragen nachgelesen werden.