In Berlin brodelt es: Künstler und Kulturschaffende haben sich zu einem eindrucksvollen Protest gegen die drohenden Einsparungen im Kulturetat versammelt. Unter dem Motto #BerlinIstKultur demonstrierten Schauspieler wie Lars Eidinger, Axel Prahl und Katharina Thalbach vor dem Brandenburger Tor. Die Polizei zählte zwischenzeitlich 1.000 Teilnehmer, die lautstark für den Erhalt der Kulturszene eintraten. Eidinger, der während der Demo einen Auszug aus Shakespeares "Hamlet" vortrug und dabei eine auffällige grüne Maske trug, wollte damit symbolisieren, wie es wäre, wenn Schauspieler und Künstler nicht mehr da wären. Diese eindringliche Darbietung verdeutlichte die existenziellen Ängste, die viele in der Branche umtreiben, wie auch Deutschlandfunk berichtete.
Die Sorgen der Kulturschaffenden
Die Proteste sind nicht nur ein Ausdruck von Unmut, sondern auch ein verzweifelter Appell an die Politik. Wohlfahrtsverbände schlossen sich den Demonstranten an und forderten, dass soziale Einrichtungen nicht unter den Sparplänen leiden dürfen. Andrea Asch, Vorständin der Diakonie, machte deutlich: „Die Mitarbeitenden unserer mehreren Tausend sozialen Einrichtungen, Initiativen und Projekte werden nicht tatenlos zusehen, wenn Soziales, Bildung, Gesundheit und Pflege den Berliner Sparplänen zum Opfer fallen.“ Diese Worte unterstreichen die weitreichenden Konsequenzen, die die Einsparungen für die gesamte Gesellschaft haben könnten.
Die schwarz-rote Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, im kommenden Jahr massive Einsparungen vorzunehmen. Nach monatelangen Beratungen soll kommende Woche endlich Klarheit darüber herrschen, wo genau im Landeshaushalt von etwa 40 Milliarden Euro die Einschnitte erfolgen werden. Am Montag treffen sich die Spitzen von CDU und SPD im Roten Rathaus, um den finalen Sparplan zu diskutieren. Die Kulturszene befürchtet, dass sie bis zu zehn Prozent weniger Geld zur Verfügung haben wird, was für viele Einrichtungen die Insolvenz bedeuten könnte, wie auch die Süddeutsche Zeitung berichtete.
Ein Aufruf zur Rettung der Kultur
Die bevorstehenden Kürzungen sind nicht nur eine Bedrohung für die Kulturszene, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Die Künstler und Kulturinstitutionen warnen eindringlich vor den drastischen Konsequenzen, die diese Einsparungen mit sich bringen könnten. Bereits im Oktober hatten sie mit einem Aktionstag auf die Gefahren aufmerksam gemacht, und am kommenden Dienstag ist ein weiteres Konzert gegen die Sparpläne geplant. Eidinger stellte die Frage: „Welchen Nutzen hat so eine Einsparung im Vergleich zu den Konsequenzen, die es für uns hätte?“
Die Kulturszene ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Berliner Lebens und trägt maßgeblich zur Identität der Stadt bei. Der Widerstand gegen die Sparpläne ist ein eindringlicher Aufruf, die Bedeutung von Kunst und Kultur nicht aus den Augen zu verlieren. In einer Zeit, in der die Gesellschaft mehr denn je auf kreative Ausdrucksformen angewiesen ist, dürfen die Stimmen der Künstler nicht zum Schweigen gebracht werden.