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Klimaanlage der Zukunft: Berlin setzt auf Lehm als natürlichen Baustoff | Von Maren Schibilsky

Berlin wird bis 2050 ein Klima wie das südfranzösische Toulouse haben und sich im Sommer aufgrund der vielen Glas-, Stahl- und Betonbauten stark aufheizen. Dies wird dazu führen, dass Klimaanlagen in Innenräumen unverzichtbar sein werden. Der Berliner Architekt Julian Mönig möchte den Jahrtausende alten Baustoff Lehm als natürliche Klimaanlage im städtischen Wohnungsbau nutzen. Lehm hat die besondere Eigenschaft, eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit zu besitzen und wirkt dadurch temperaturregulierend. Durch Verdunstungskühle kann ein natürlicher Klimaanlageneffekt entstehen. Noch ist Lehm als Baustoff teuer und es fehlt an Fachwissen in der Branche. Die TU Berlin beschäftigt sich jedoch intensiv mit dem Baustoff Lehm und untersucht dessen klimatische Vorteile im Natural Building Lab.

Der Klimawandel wird Berlin 2050 rund 45 Sommertage mit mehr als 25 Grad Celsius und etwa 13 Hitzetage mit über 30 Grad Celsius bescheren. Dadurch wird vor allem die Innenstadt kaum abkühlen. Trockene Zeiten werden länger und Niederschläge im Sommer werden seltener. Laut Julian Mönig mangelt es in Berlin noch an einer klimaangepassten Architektur. In einem Pilotprojekt der Wohnungsbaugesellschaft „Stadt und Land“ soll nun in Britz-Süd der Einsatz von modernem Lehmputz im Mietwohnungsbau getestet werden. Dieser Putz ermöglicht eine natürliche Kühlung der Innenräume, da Wasserdampf eindringen und bei Bedarf auch wieder austreten kann. Im kommenden Jahr sollen dafür zwei Mietshäuser gebaut werden. Mönig hofft, dass die höheren Investitionskosten für den Lehm durch niedrigere Energiekosten wieder ausgeglichen werden können. Zudem soll sich der Lehmputz auch bei der Sanierung von Bestandsbauten bewähren. Bislang fehlt allerdings noch das erforderliche Fachwissen in der Baubranche, um eine breite Anwendung von Lehm als Baustoff zu ermöglichen.

Gemäß einem Bericht von rbb24 wird Berlin bis 2050 ein Klima wie das von Toulouse haben, was zu hohen Temperaturen in der Stadt führen wird. Die Verwendung von Lehm als natürliche Klimaanlage im städtischen Wohnungsbau könnte dabei helfen, die Hitze in den Innenräumen zu regulieren. Die TU Berlin führt Studien im Natural Building Lab durch, um die klimatischen Vorteile von Lehm weiter zu erforschen. Es fehlt jedoch noch an Fachwissen und Erfahrung im Umgang mit diesem Baustoff in der Baubranche. In einem Pilotprojekt der Wohnungsbaugesellschaft „Stadt und Land“ sollen in Britz-Süd Mietshäuser mit Lehmputz gebaut werden, um die Energieeffizienz zu verbessern und die Verwendung von Klimaanlagen zu reduzieren. Dieses Projekt soll zeigen, dass die höheren Kosten für den Lehmputz durch geringere Energiekosten ausgeglichen werden können. Eine klimaangepasste Architektur fehlt in Berlin jedoch noch im größeren Maßstab. In Zukunft könnte Lehmputz auch bei der Sanierung von Bestandsbauten eingesetzt werden.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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